Die Entscheidung, Benedikt Höwedes als Schalke-Kapitän abzusetzen und Ralf Fährmann zu befördern hat in der vergangenen Woche hohe Wellen geschlagen. Der Torwart sieht die Rochade indes entspannt und hat lobende Worte für seinen Vorgänger gefunden.

Fährmann könne Höwedes, der die letzten sechs Jahre die Binde der Königsblauen trug, "nur dafür loben, wie professionell er mit dieser für ihn sicherlich nicht einfachen Situation umgeht", sagte der 28-Jährige im Interview mit dem "kicker". Auch nach dem Kapitäns-Wechsel ist sich Fährmann sicher, dass die Schalker Identifikationsfigur weiterhin alles für den Klub gibt.

"Mein Verhältnis zu ihm hat sich jetzt überhaupt nicht geändert. Wir sitzen doch alle zusammen im Boot. Nur die Verantwortung hat sich verschoben", kochte der Schlussmann die anhaltenden Diskussionen herunter. Letztlich ist sich Fährmann sicher: "Der Trainer wird sich auch bei dieser Entscheidung etwas gedacht haben."

Goretzka neuer Kapitän? "Gar kein Problem"

Sicher ist dabei wohl nicht, ob Ralf Fährmann sein Amt auf Schalke langfristig ausüben wird. Schließlich galt Leon Goretzka dem Vernehmen nach als eigentliche Wunschlösung des Trainers. Da der Mittelfeldspieler allerdings seinen in einem Jahr auslaufenden Vertrag noch nicht verlängert hat und möglicherweise den Revierklub verlässt, gab Tedesco die Kapitänsbinde an Fährmann.

Sollte Goretzka bleiben und zum Spielführer ernannt werden, wäre Fährmann nur noch Stellvertreter: "Damit hätte ich gar kein Problem. Ich sehe mich in keiner Weise als Übergangslösung. Für mich ist es wichtig, dass wir als Mannschaft weiterwachsen. Wenn dazugehört, dass Leon unser Kapitän sein soll, dann gerne."

Optimistisch gegen alten Trainer Breitenreiter

Nach dem Traumstart gegen RB Leipzig in die neue Saison soll indes auch das erste Auswärtsspiel der Saison von Erfolg gekrönt sein. Spannend wird gegen Hannover 96 (Sonntag ab 18 Uhr) für Schlussmann Ralf Fährmann auch das Wiedersehen mit Ex-Coach André Breitenreiter sowie Ex-Manager Horst Heldt. Der S04-Keeper ist sich vor dem Duell mit dem Aufsteiger sicher: "Sie werden uns wehtun wollen, wir wollen aber alles versuchen, damit ihr Matchplan nicht aufgeht und ihnen gleichzeitig unser Spiel aufzwingen."

Fährmann, seit 2011 bei den Königsblauen, kann in dieser Spielzeit gemessen an den Ligaspielen für Schalke (derzeit 128) noch an den Klubikonen Manuel Neuer (156 Spiele) und Frank Rost (130 Spiele) vorbeiziehen. Eine Statistik, die den Ex-Frankfurter mit vielen positiven Gefühlen hinterlässt: "Ein den Schalker Geschichtsbüchern irgendwann mal so weit oben in den Statistiken aufzutauchen, würde mich wahnsinnig stolz machen. Und ich würde mich geehrt fühlen."