25.08.2017 17:45 Uhr

Ausbau der NV Arena bleibt Utopie

Von einem 2. Rang ist man ähnlich weit entfernt wie der SKN von der Tabellenspitze
Von einem 2. Rang ist man ähnlich weit entfernt wie der SKN von der Tabellenspitze

Austria olé, SKN o weh! Der Plan B über den Ausbau der NV Arena auf 13.000 Sitzplätze bleibt schubladisiert. Im Alltag stößt man sonst nur an die Kapazitätsgrenze, wenn die Feuerwehr kommt.

"Die Fans waren fantastisch, haben uns bis zur letzten Minute gepusht. Es war sicherlich kein Nachteil, nach St. Pölten auszuweichen. Hier herrscht eine tolle Atmosphäre", resümierte Austria-Trainer Thorsten Fink nach dem Einzug in die Europa League das Gastpiel der "Veilchen" in der "Provinz". Schuld daran war Robbie Williams, der Samstag im Happel Stadion auftritt.

Die 8.000 Zuschauer fassende NV Arena war mit 7.400 Besuchern - aus Sicherheitsgründen wurde ein Sektor gesperrt - rasch ausverkauft. Dem Hauptmieter SKN St. Pölten passiert das in aller Regel nur gegen Rapid wegen Rapid. Daher bleibt der ursprünglich vorgesehene Ausbau auf 13.000 Sitzplätze durch die Errichtung eines zweiten Rangs (deswegen ist das Dach so weit oben und es zieht oft) Utopie.

SKN (noch) kein Magnet wie VSE

Der SKN lockt im Schnitt keine 4.000 Zuschauer zu den Bundesliga-Spielen an. Die VSE St. Pölten (Voith Schwarze Elf) mit Weltstar Mario Kempes als Regisseur und dem Drei-Mann-Sturm Ernst Ogris (†), Franz Zach und Slobodan Brankovic war einst ja ein Zuschauer-Magnet. Zu ihr pilgerten nach dem Aufstieg sogar über 7.000 Besucher pro Spiel zur "Bruchbude" Voith-Platz, der zu Recht nie als "Stadion" tituliert und vom VSE-Primgeiger Alfred Tatar gar als"aufgeschütteter Steinhaufen" bezeichnet wurde.         

"Ein Ausbau der NV Arena ist grundsätzlich technisch möglich, aber derzeit nicht angestrebt, da die Kapazität für die jetzigen Verhältnisse ausreichend ist", hält das Land NÖ auf Nachfrage von weltfussball fest. Das Sportzentrum und der angeschlossene Wohntrakt werden gerade modernisiert und saniert, "um ein noch attraktiveres Angebot für künftige Trainingscamps zu schaffen". Man wird sich weiterhin bemühen, ÖFB-Länderspiele nach St. Pölten zu bekommen.

Football und die Feuerwehr ziehen mehr

Bewährt hat sich St. Pöltens Stadion ja unter anderem bei den erfolgreichen EM-Qualifikationen der ÖFB-U21 und der ÖFB-Frauen (deren "nationales Zentrum" sich neben der NV Arena befindet), sowie bei UEFA Women's Champions League-Spielen - ohne annähernd an Kapazitätsgrenzen zu stoßen. Das vermeintlich prestigeträchtige U21-EM-Quali-Duell Österreich (mit Lokalmatador Florian Grillitsch) gegen Deutschland (mit Leroy Sané oder Davie Selke) lockte beispielsweise nicht einmal 1.500 Besucher an.

Gut ausgelastet war die NV Arena dafür bei der Football-EM 2014, beim Ironman 70.3 Austria und zuletzt beim NÖ Landesfeuerwehrleistungswettbewerb. Um ein (Freundschafts-)Spiel des A-Nationalteams nach St. Pölten zu bekommen, müsste das Stadion sogar auf mindestens 15.000 Sitzplätze erweitert werden. Das wird's also in gar keinem Fall spielen.

Bohuslav drückt dem SKN die Daumen

Sportlandesrätin Petra Bohuslav ist SKN-Fan und Ehrenmitglied im "SKN FIRST Ladies CLUB". Sie ist überzeugt, dass das Bundesliga-Schlusslicht bald in die Spur kommt und dadurch auch wieder mehr Zuschauer anlocken wird: "Dadurch, dass die Meisterschaft erst am Beginn steht und sich die Mannschaft durch viele Neuzugänge erst finden muss, bin ich mir sicher dass der SKN St. Pölten bald den Umschwung schaffen wird und die teils schon guten Auftritte sich bald auch am Punktekonto auswirken werden."

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>> Austria zittert sich zum Aufstieg

Thomas Schöpf

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