Der Hamburger SV ist einen seiner "Ladenhüter" zumindest vorübergehend losgeworden: Edelreservist Pierre-Michel Lasogga wechselt für ein Jahr auf Leihbasis zum englischen Zweitligisten Leeds United. Das bestätigte der HSV am späten Dienstagabend via Twitter.

Die entsprechenden Einträge im deutschsprachigen Account des Kurznachrichtendienstes löschten die Hanseaten allerdings kurioserweise nach wenigen Minuten wieder. Über den englischsprachigen Account der Rothosen waren die Meldungen weiter zu finden.

Laut "Sky" besitzt Leeds keine Kaufoption für Lasogga. Dessen fürstliches Jahresgehalt von 3,4 Millionen Euro sollen sich die Klubs teilen.

Der 25-Jährige Lasogga, der beim HSV noch einen Vertrag bis 2019 hat, soll dem dreimaligen englischen Meister (zuletzt 1992) zum Aufstieg verhelfen. Der Klub benötigte dringend einen neuen Stürmer, nachdem Topschütze Chris Wood für 16,4 Millionen Euro an den Premier-League-Klub FC Burnley verkauft worden war.

Leeds bereits länger an Lasogga dran

Lasogga war vom HSV am Sonntag für zwei Tage freigestellt worden, um den seit Wochen in der Schwebe befindlichen Wechsel nach Leeds zu prüfen.

"Parallel dazu hat sich auch Leeds erstmals wieder gemeldet", zitierte die "Bild" den Hamburger Sportdirektor Jens Todt, der die Gespräche mit den Engländern aber damals noch als "ergebnisoffen" bezeichnete.

Am Montagabend folgte dann die Vollzugsmeldung. "Wir wünschen Pierre alles Gute für die neue Herausforderung in England und drücken die Daumen im Aufstiegsrennen mit Leeds", gab Todt dem Profi mit auf den Weg.

Lasogga in Hamburg nicht mehr gefragt

Lasogga hatte in Hamburg zuletzt nicht einmal mehr einen Kaderplatz sicher. Hinter Bobby Wood, André Hahn, Sven Schipplock und Jann-Fiete Arp war er nur Angreifer Nummer fünf.

Deswegen war der Bundesliga-Dino sehr daran interessiert, den Großverdiener von der Gehaltsliste zu bekommen - was nun zumindest teilweise gelungen ist.

Bei Leeds trifft Lasogga auf Torhüter Felix Wiedwald, der in der Sommerpause von Werder Bremen auf die Insel gewechselt war.

In die Schlagzeilen war Lasogga jüngst durch HSV-Investor Klaus-Michael Kühne geraten. Der milliardenschwere Logistik-Unternehmer hatte ihn in einem Spiegel-Interview indirekt als Lusche und direkt als "Flop des Jahrhunderts" bezeichnet.