22.09.2017 07:53 Uhr

Bundesliga? Watzke sieht "Riesenproblem"

Hans-Joachim Watzke spricht über die Bundesliga, den BVB und Dembélé
Hans-Joachim Watzke spricht über die Bundesliga, den BVB und Dembélé

Geschäftsführer Joachim Watzke von Borussia Dortmund sorgt sich um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Bundesliga. Zudem spricht Watzke über die aktuelle Tabellenführung des BVB und den Multi-Millionen-Transfer von Ousmane Dembélé.

"Mich bedrückt, dass wir immer häufiger auch gegen Mannschaften aus Ländern verlieren, die viel geringere finanzielle Möglichkeiten haben als wir. Das ist ein Riesenproblem für die Fünf-Jahres-Wertung", sagte Watzke gegenüber "t-online.de".

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Der 58-Jährige fordert dabei auch mehr Verlässlichkeit der anderen Bundesliga-Teams: "Die Vereine, die in der Europa League spielen, müssen verinnerlichen, dass es immer auch um Punkte für Deutschland geht. Es muss möglich sein, dass neben Bayern und Dortmund auch andere kontinuierlich etwas holen."

Zum Auftakt der internationalen Wettbewerbe verloren der BVB (1:3 bei Tottenham Hotspur), der 1. FC Köln (1:3 beim FC Arsenal) und die TSG Hoffenheim (1:2 gegen Sporting Braga). Einzig Rekordmeister Bayern München feierte einen Sieg (3:0 gegen RSC Anderlecht). Der SC Freiburg scheiterte bereits in der Qualifikation am slowenischen Pokalsieger NK Domžale.

Watzke: "Wir überperformen seit Jahren"

Die Niederlage in London relativierte Watzke: "Bei Tottenham kann man verlieren, man kann aber auch gewinnen. Trotzdem: Wir stehen auf Platz acht der europäischen Klubs, das ist mit unseren Möglichkeiten außergewöhnlich. Wir überperformen seit Jahren."

Wenn internationale Spitzenklubs wie Paris Saint-Germain versuchen, das Financial Fair Play zu umgehen, fordert Watzke Punktabzüge. "Was man nicht machen darf: Geldstrafen verhängen. Das ist der größte Unfug aller Zeiten, Paris eine Geldstrafe aufzudrücken. Da lachen die sich tot in Katar", sagte Watzke.

Dembélé-Millionen komplett reinvestieren? "Dummes Zeug"

Forderungen nach einem Transfer im dreistelligen Millionenbereich als Ersatz für den abgewanderten Dembélé bezeichnete Watzke als "dummes Zeug. Es wäre einfach nicht sinnvoll. So ein Spieler fordert doch auch ein exorbitantes Gehalt, sodass es dir die gesamte Gehaltsstruktur im Verein zerschießt. Du kannst nicht in einem Kader eine Situation haben, wo einer das Zehnfache verdient."

Im kommenden Winter seien beim BVB keine großen Bewegungen auf dem Transfermarkt zu erwarten. "Ein großer Winter-Transfer kann nur dann eine Möglichkeit sein, wenn dir ein außergewöhnlicher Spieler verletzt für längere Zeit fehlt. Dabei musst du aber zwei Dinge bedenken: Du bekommst in der Regel nicht deine Wunschspieler, weil sie nicht auf dem Markt sind. Und wenn du sie trotzdem haben willst, musst du brutale Preise zahlen."

Tabellenführung des BVB "ein Wunder"

Auch zur Tabellenführung des BVB äußerte sich der Klub-Chef. "Für mich ist es schon ein Wunder, dass wir jetzt Tabellenführer sind. Wir hatten zuletzt teilweise neun Leute nicht dabei, davon fünf oder sechs aus der eigentlichen Stammformation."

Das Abschneiden der Borussia hängt laut Watzke auch von der Leistung der Bayern ab. "Wenn sie ihre Form abrufen, haben wir keine Chance. Die müssten erst einmal Federn lassen, dann würde es auch mal wieder einen anderen Deutschen Meister geben."

Aktuelle gebe es keine Anzeichen dafür. "Bayern hat so eine Stärke, die Mannschaft ist top – da müsste viel passieren."

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