10.10.2017 12:50 Uhr

Iren feiern ihren Playoff-Einzug

Am Ende jubelten die Iren
Am Ende jubelten die Iren

Wie Österreich fährt auch das topgesetzte Team der Qualifikations-Gruppe D nicht zur WM nach Russland. Wales verspielte die Chance auf das Playoff am Montag durch eine 0:1-Heimpleite gegen Irland. Nun fiebern die Iren als Gruppenzweiter hinter WM-Fixstarter Serbien der Playoff-Auslosung am nächsten Dienstag entgegen.

Wales dagegen muss trotz der aktuellen Top-Generation weiter auf seine erste WM-Teilnahme seit 1958 warten. "Die ganze Nation ist traurig und enttäuscht", erklärte Teamchef Chris Coleman. "Wieder ist die WM an uns vorbeigegangen." Die Waliser waren bei der Auslosung im Jahr 2015 aus Topf eins gezogen worden, im Vorjahr erreichten sie gar das EM-Halbfinale.

Entsprechend groß waren die Hoffnungen auf die zweite WM-Teilnahme der Geschichte. Am Ende reichte es aber nur zum dritten Gruppenplatz. Im Entscheidungsspiel gegen Irland fehlte Superstar Gareth Bale wegen einer Wadenverletzung.

"Die Niederlage schmerzt. Aber man lernt aus Niederlagen", sagte Trainer Coleman, dessen eigene Zukunft in den Sternen steht. Sein Vertrag läuft bis Sommer. Ursprünglich hatte er angekündigt, dass es sich um seine letzte Kampagne handelt. Der 47-Jährige, der Wales 2012 übernommen hatte, könnte aber für einen weiteren Versuch zurückkehren. Coleman: "Daran denke ich im Moment nicht. Ich habe mich darauf konzentriert, Ergebnisse zu liefern."

Die lieferte aber Irland. Nach dem 1:0-Sieg im Herbst 2016 in Wien setzten sich die "Boys In Green" auch in Cardiff mit demselben Ergebnis durch. Die Basis dazu lieferte eine herausragende Defensivleistung, die Krönung ein Treffer von Mittelfeldstar James McClean - auch wie in Wien. "Wir sind hierhergekommen und haben Charakter gezeigt", erklärte der Goldtorschütze.

O'Neill ist begeistert

Einmal mehr gewannen die Iren unter Teamchef Martin O'Neill eine Schnittpartie. Ihren Startplatz für die EM 2016 hatten sie sich im Play-off gegen Bosnien-Herzegowina gesichert. Beim Turnier in Frankreich erreichten sie dank eines 1:0-Sieges im abschließenden Gruppenspiel gegen Italien das Achtelfinale. Nun soll im November die vierte WM-Teilnahme, die erste seit 2002, her.

"Wir sind in den Playoffs. Gegen wen auch immer es geht, wir werden unsere Chance beim Schopf packen", versicherte O'Neill. Der Nordire ist seit 2013 im Amt. Die Umarmung mit seinem streitbaren Assistenten Roy Keane nach Spielende fiel herzlich aus. O'Neills Resümee der Gruppe D: "Ich bin begeistert. Nach der Auslosung habe ich gedacht, dass wir in einer sehr schwierigen Gruppe sind. Jetzt sind wir durch - fantastisch."

Die Iren holten sich zwei Punkte hinter Serbien Platz zwei. Die Serben feierten ihre zweite WM-Teilnahme seit der Trennung von Montenegro, die vierte seit dem Zerfall Jugoslawiens, ausgelassen. Drei Tage zuvor hatten sie mit einer 2:3-Niederlage in Österreich noch den ersten Matchball ausgelassen. "Es hat sich bewahrheitet, dass die letzte Etappe die schwerste ist", sagte Teamchef Slavoljub Muslin nach dem 1:0 gegen Georgien. "Aber wir haben es uns verdient."

Das Goldtor in Belgrad erzielte der eingewechselte Aleksandar Prijovic erst in der 74. Minute. "Seit meiner Kindheit war es ein Traum, ein wichtiges Tor für mein Land zu schießen", betonte der 27-Jährige von PAOK Saloniki, der in der Schweiz geboren und aufgewachsen ist. Nun darf er mit Serbien zur WM fahren. Bei der WM-Quali-Auslosung im Sommer 2015 waren die Serben hinter Österreich aus Topf 3 gezogen worden.

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>> Ergebnisse und Tabelle von Österreichs WM-Qualifikationsgruppe

apa/red

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