11.10.2017 13:20 Uhr

Phantomtor-Tor in der WM-Qualifikation

Die US-Boys haben die Weltmeisterschaft 2018 in Russland verpasst
Die US-Boys haben die Weltmeisterschaft 2018 in Russland verpasst

Die WM 2018 in Russland findet ohne die USA statt. Die US-Amerikaner verloren gegen Trinidad und Tobago. Der große Gewinner des letzten CONCACAF-Spieltags war der krasse Außenseiter Panama, der allerdings von einem Phantomtor profitierte.

Donald Trump schimpfte parallel zum Showdown in der WM-Qualifikation wieder einmal über Fake News. Doch diesmal hätte sich der US-Präsident wohl gewünscht, dass die schier unglaubliche Kunde aus Trinidad und Tobago wirklich gefälscht gewesen wäre.

Stattdessen stand Pechvogel Omar Gonzalez nach dem "peinlichsten Scheitern" ("Sports Illustrated") einer Nationalmannschaft in der US-amerikanischen Fußball-Geschichte unter Tränen in den Katakomben des Ato Boldon Stadiums von Couva. Sichtlich geschockt davon, dass nächstes Jahr in Russland erstmals seit 1986 eine WM ohne die USA stattfindet.

"Treffer wird mich ein Leben lang verfolgen"

"Wir haben eine ganze Nation hängen lassen. Ich hatte nie geglaubt, dass ich einen solchen Tag erleben muss", sagte Gonzalez nach der blamablen 1:2-Pleite der US-Boys am finalen Spieltag in der CONCACAF-Gruppe bei Schlusslicht Trinidad und Tobago.

Mit einem Eigentor in der 17. Minute hatte Verteidiger Gonzalez die Pleite eingeleitet. "Dieser Treffer wird mich ein Leben lang verfolgen", sagte der untröstliche Abwehrspieler.

US-Protest nach Phantomtor?

Das sicher geglaubte Ticket für die WM 2018 in Russland? Auf der Zielgeraden leichtfertig verspielt. Von einer Mannschaft, die bis November 2016 noch von Jürgen Klinsmann sowie Andreas Herzog trainiert worden war und zuletzt zweimal in Folge im WM-Achtelfinale stand. "Das Unvorstellbare ist passiert", schrieb die "New York Times" und kritisierte auch Teamchef Bruce Arena ("Wir haben versagt - es gibt keine Entschuldigungen").

Vom Patzer des Favoriten profitierte Panama, das sich dank eines "Phantomtores" beim 2:1-Erfolg gegen Costa Rica erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifizierte. Der Treffer erinnerte an das irreguläre Tor von Thomas Helmer aus dem Jahr 1994 für Bayern München gegen den 1. FC Nürnberg.

Ein Protest der USA und/oder von Honduras, das als Viertplatzierter in das Playoff müsste, erscheint wahrscheinlich. Gut möglich, dass sich am Ende sogar der Weltverband FIFA mit dem Fall beschäftigt.

Der Ball war klar vor der Linie geklärt worden, anschließend hatte Blas Pérez den Ball im Fallen deutlich an der Stange vorbei gestochert. Trotzdem hatte Schiedsrichter Walter Lopez auf Tor zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich entschieden.

Panamas Staatspräsident führt neuen Feiertag ein

Das Dekret über einen nationalen Feiertag am Mittwoch unterzeichnete Panamas Staatspräsident Juan Carlos Varela noch in der Nacht. Stilgerecht in einem Trainingsanzug der Nationalmannschaft.

"Zelebriert diesen historischen Tag! Das ist Euer Tag! Es lebe die Mannschaft! Es lebe Panama!", twitterte Varela an seine vier Millionen Landsleute: "Die Stimme des Volkes wurde gehört - auf nach Russland."

In den USA gerieten nach der Blamage in Trinidad und Tobago vor allen Dingen auch Arena und Verbands-Präsident Sunil Gulati ins Fadenkreuz der Kritik. Schon mit einem Punktgewinn auf der Karibikinsel hätte sich das Team aus eigener Kraft die WM-Teilnahme sichern können.

"Die Enttäuschung ist groß. Wir hatten fest mit der WM gerechnet", sagte Gulati, der Klinsmann vor knapp einem Jahr aufgrund der Pleiten in Costa Rica und zuvor gegen den Erzrivalen Mexiko entlassen hatte.

Mehr dazu:
>> Panama jubelt, USA nicht bei WM

sid/red

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