Das erste Pflichtspiel auf der Bayern-Bank nach über vier Jahren hätte für Cheftrainer Jupp Heynckes nicht besser laufen können. Schon vor dem 5:0-Heimsieg gegen den SC Freiburg galt der 72-Jährige als bestmögliche Wahl für die Nachfolge des entlassenen Carlo Ancelotti. Diese Meinung vertritt auch Bayerns Trainerlegende Ottmar Hitzfeld.

Im Interview mit "Sky Sport" lobte der einstige Erfolgstrainer der Bayern die Entscheidung der Vereinsbosse, Jupp Heynckes zum insgesamt vierten Mal in den letzten 30 Jahren das Vertrauen zu schenken: "Es war die ideale Lösung zum richtigen Zeitpunkt. Die ganze Szene hat sich sofort beruhigt, es gibt keine negativen Schlagzeilen mehr und die Fans waren auch zufrieden."

Gleichzeitig zollte er dem vier Jahre älteren Trainerkollegen Respekt, dass er sich noch einmal in die Verantwortung beim deutschen Rekordmeister begeben hat: "Ich habe eine große Bewunderung für Jupp, dass er das noch mal macht. Wenn man Trainer ist und dann Bayern München trainiert, dann ist das ein Job, der einen Tag und Nacht beschäftigt."

Hitzfeld weiß um die hohen Anforderungen

Hitzfeld weiß, wovon er redet. Auch er ließ sich zu einer erneuten Amtszeit überreden, nachdem er die Bayern zunächst zwischen 1998 und 2004 trainierte und mit den Münchnern große Erfolge wie vier deutsche Meisterschaften und einen Champions-League-Titel holte. Nach drei Jahren Pause feierte Hitzfeld 2007 bis 2008 ein fulminantes Comeback beim FC Bayern und holte noch einmal das Double aus Meisterschaft und Pokal. 

Über die enorm hohe Belastung und den andauernden Erfolgsdruck beim Rekordmeister meinte Hitzfeld weiter: "Man geht mit Problemen ins Bett und wacht mit Problemen auf - und das nächste Spiel ist schon immer drei Tage später. "Dieser hohe Rhythmus verlangt sehr viel Disziplin, aber das hat Jupp Heynckes immer vorgelebt, und anscheinend macht er das auch sehr gerne. Aber die Belastung ist schon extrem."