BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat sich nach der 2:3-Schlappe gegen RB Leipzig am Samstag vor Trainer Peter Bosz gestellt. Sportdirektor Michael Zorc kritisierte einen Abwehrspieler explizit. 

"Wir haben das Spiel nicht wegen eines unpassenden Systems verloren. Das ist totaler Unfug", sagte Watzke dem "kicker". "Wir haben verloren, weil wir speziell bei den ersten beiden Toren schlecht verteidigt haben."

Die Dortmunder hatten wie schon in der Champions League gegen Tottenham Hotspur und Real Madrid (jeweils 1:3) auch gegen Leipzig große Probleme mit der Pressingresistenz des Gegners. Bosz wird diese Schwäche seines Teams in den Topspielen angekreidet, weil der Niederländer auf ein extrem hohes Gegenpressing im 4-3-3-System setzt.

Watzke ließ diese Argumentation nicht gelten. Anders als gegen Real sei der BVB im Duell mit Leipzig "nicht ausgekontert worden". Die Mannschaft habe auch nicht "übertrieben viele Chancen zugelassen".

Zorc kritisiert Zweikampfschwäche und Toljan

Sportdirektor Michael Zorc wies bei der Analyse der Gründe für die bittere Pleite gegen die ungeliebten Sachsen auch die Zweikampfschwäche seines Teams hin: "Das war eklatant, dass wir uns in den Zweikämpfen öfter haben abkochen lassen. Dadurch waren die zweiten Bälle oft bei Leipzig, obwohl wir eine hohe Ballbesitzquote hatten."

Zudem nahm Zorc die großen Personalsorgen des Pokalsiegers in den Blick. Auf der Außenverteidiger-Position, wo gegen Leipzig gleich vier Spieler verletzungsbedingt fehlten, habe der BVB "einen absoluten Engpass. Das ist schon eine Problematik".

Neuzugang Jeremy Toljan, am Samstag erstmals seit seinem Wechsel zum BVB als Rechtsverteidiger eingesetzt, nahm Zorc explizit mit in die Verantwortung: "Jeremy hat heute nicht überzeugt, hat nicht gut gespielt heute." Den U21-Europameister hatte Bosz bereits zur Halbzeitpause ausgewechselt.