26.10.2017 10:56 Uhr

VfB-Auswärtssieg als Knotenlöser?

Der VfB setzte sich im Pokal souverän gegen den FCK durch
Der VfB setzte sich im Pokal souverän gegen den FCK durch

Der VfB Stuttgart kann doch noch auswärts gewinnen. Die Aussagekraft des Erfolgs im DFB-Pokal beim Zweitliga-Schlusslicht aus Kaiserslautern ist allerdings begrenzt.

Hannes Wolf hätte gerne mehr Fragen beantwortet. "War es das schon", fragte der erstaunte Trainer des VfB Stuttgart im Anschluss an das 3:1 (1:1) beim 1. FC Kaiserslautern die Journalisten. Der Coach hatte nicht damit gerechnet, dass es mit dem kurzen Plausch nach dem Erfolg in der 2. Runde des DFB-Pokals getan war. Schließlich war dem Bundesligisten etwas Erstaunliches gelungen - die Schwaben hatten tatsächlich jenseits der Stadtgrenze gewonnen.

Das sprach sich sogar bis nach Berlin-Neukölln herum. Dort feierte der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann in der VfB-Fankneipe Rössle stimmgewaltig mit. Und um den ersten Auswärtssieg nach zuvor fünf Pleiten in fünf Punktspielen auch ganz sicher zu einem bedeutenden Ereignis zu machen, scheute Wolf nicht davor zurück, den "Mythos Betzenberg" zu beschwören - obwohl es den schon seit einiger Zeit nicht mehr gibt. "Es war ein Erlebnis, in dieser Atmosphäre zu bestehen", sagte der Trainer des Bundesliga-Rückkehrers.

"Vielleicht ist auswärts nun auch der Knoten geplatzt"

Tatsächlich war die Stimmung im Fritz-Walter-Stadion das erste Mal seit Langem wieder richtig gut. Die Fans des Zweitliga-Schlusslichts honorierten, dass die Schützlinge des neuen Trainers Jeff Strasser alles in die Waagschale warfen, was sie derzeit abrufen können. Doch obwohl die Pfälzer phasenweise einen guten Pokalfight lieferten, ist der Sieg für den VfB ein Muster ohne Wert. Da reicht schon ein Blick zurück: Am vergangenen Sonntag gewann auch der Zweitliga-Aufsteiger MSV Duisburg beim FCK (1:0).

Dennoch wollten sich die Stuttgarter Profis ihren Erfolg vor 28.332 Zuschauern nicht kleinreden lassen. "Auf dem Betzenberg ist es nie leicht. Es ist zwar nicht die Bundesliga, sondern der Pokal - aber es ist trotzdem schön, auswärts einmal gewonnen zu haben", sagte Weltmeister Ron-Robert Zieler: "Das tut uns gut, und vielleicht ist auswärts nun auch der Knoten geplatzt. Ich bin sehr zufrieden, immerhin haben wir das Spiel gedreht und schöne Tore erzielt."

Rückstand problemlos weggesteckt

Daniel Ginczek (20.) per Foulelfmeter, Chadrac Akolo (66.) und Simon Terodde (72.) trafen für den VfB, der nach zwei Jahren wieder das Achtelfinale erreicht hat. Der frühe Rückstand durch Lukas Spalvis (7.) hatte die Gäste nicht geschockt. Neben dem Sieg durften sich die Schwaben über die Prämie in Höhe von 637.000 Euro freuen. Auf wen Stuttgart in der nächsten Runde (19./20. Dezember) trifft, entscheidet sich am Sonntag bei der Auslosung.

Den Gegner werden die Stuttgarter allerdings mit Verspätung erfahren, denn zeitgleich zur Ziehung steigt das baden-württembergische Derby gegen den SC Freiburg. "Wir wollen die positiven Elemente aus dem Pokalspiel auf jeden Fall mit in den Sonntag nehmen", sagte Wolf. Der Trainer muss gegen Freiburg wahrscheinlich ohne Holger Badstuber auskommen. Der Verteidiger erlitt eine Oberschenkelverletzung.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten