29.10.2017 11:07 Uhr

Strasser entschuldigt sich bei FCK-Fans

Jeff Strasser entschuldigte sich für die Leistung seines Teams
Jeff Strasser entschuldigte sich für die Leistung seines Teams

Der sportliche Offenbarungseid hatte Jeff Strasser schwer erzürnt. "Wir müssen uns für diese Leistung entschuldigen", wetterte der neue Trainer des Zweitliga-Tabellenletzten 1. FC Kaiserslautern, nachdem sein Team im Kellerduell bei Jahn Regensburg mit 1:3 (1:2) sang- und klanglos untergegangen war.

Kein Aufbäumen, kein wirklicher Kampf, keine Willenskraft - die Roten Teufel ergaben sich irgendwann in die Niederlage. "Wir hätten uns auch sieben Stück einfangen können", konstatierte Torwarttrainer Gerry Ehrmann nach der achten Niederlage im zwölften Saisonspiel in der Rheinpfalz.

Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen innerhalb einer Woche scheint die Wirkung des Trainerwechsels von Norbert Meier zu Strasser schon wieder verpufft zu sein. Der viermalige deutsche Meister steht vor einer höchst ungewissen Zukunft, das Thema Abstieg wird immer akuter. "Wir sind uns der Situation absolut bewusst. Es ist aber erst ein Drittel der Saison gespielt, wir können noch einiges korrigieren, sind aber vieles schuldig geblieben", sagte FCK-Sportdirektor Boris Notzon bei "Sky".

Der Frust bei den 1500 mitgereisten Anhängern des Pfälzer Traditionsklubs war in Regensburg jedenfalls riesengroß. "Das kann für die Kräfte der Spieler auch irgendwann mal ein entscheidender Faktor sein, wenn man drei, vier oder fünf Minuten vor den Leuten stehen muss, die ihren Frust entladen", sagte der 43-jährige Luxemburger Strasser, der als Profi für sein leidenschaftliches Spiel bekannt war.

"75 Minuten lang ein Scheiß-Spiel"

Umso unverständlicher, dass sein Team in der Oberpfalz so unterging. Dabei hatte sich der FCK im DFB-Pokal am vergangenen Mittwoch gegen den Bundesligisten VfB Stuttgart (1:3) noch achtbar aus der Affäre gezogen. Moral und Charakter sind jetzt von den Strasser-Schützlingen gefragt.

"Wenn du 75 Minuten lang ein Scheiß-Spiel machst, dann kannst du in Regensburg halt nicht gewinnen", sagte FCK-Kapitän Christoph Moritz, der mit einem frech verwandelten Foulelfmeter per Lupfer in die Tormitte (14.) für das einzige Lebenszeichen der Gäste in Regensburg sorgte. Der fulminante Freistoßtreffer von Marvin Knoll (33.) zum 2:1 bedeutete dann den Anfang vom Ende der Lauterer Hoffnungen auf einen Punkt beim SSV Jahn.

Strasser steht allerdings keineswegs in der Diskussion, ihm wird von allen Verantwortlichen ein gutes Zeugnis ausgestellt. Am Meier-Nachfolger liegt es nicht, dass es nach anfänglichen Erfolgen nun wieder nicht läuft. Klar ist: Der Absturz in die Amateurligen dürfte bei einem Abstieg nicht zu verhindern sein, da der FCK sich die 3. Liga wohl nicht leisten könnte.

Eine bittere Vision für den Klub, der beim WM-Triumph 1954 in Bern (3:2 gegen Ungarn) fünf Spieler, angeführt von Kapitän Fritz Walter, stellte. Das heimische Stadion auf dem Betzenberg trägt immer noch den Namen des berühmtesten FCK-Spielers überhaupt.

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