29.10.2017 11:47 Uhr

Salzburg atmet durch, Austria hadert

Salzburg kam gegen Altach nicht zu Fall
Salzburg kam gegen Altach nicht zu Fall

Die Europa-League-Generalproben von Red Bull Salzburg und der Austria in der Bundesliga sind am Samstag ganz unterschiedlich verlaufen. Während der Meister gegen Altach einen glanzlosen, aber letztlich souveränen 2:0-Heimsieg feierte, gaben die Wiener beim LASK eine 2:0-Führung in den letzten 20 Minuten noch aus der Hand und konnten beim 2:2 letztlich nur einen Punkt mitnehmen.

"Es war ein hart erarbeiteter Sieg", resümierte Salzburg-Coach Marco Rose, dessen Team zumindest bis zum (heutigen) Sonntagnachmittag die Tabellenführung vor dem punktegleichen Sturm Graz übernahm. Man geht also mit breiter Brust in das Heimspiel gegen Konyaspor am Donnerstag, das schon den Fixaufstieg ins Sechzehntelfinale bringen könnte. "Der Sieg ist ganz einfach wichtig, auch für das Selbstvertrauen hinsichtlich Konyaspor", bestätigte Mittelfeldmann Valon Berisha.

Spielerisch vermochte man nicht ganz zu überzeugen, nach dem 1:0 durch Hannes Wolf (29.) konnte erst Amadou Haidara im Finish (81.) alles klar machen. Gerade in der ersten Hälfte kam der Meister gegen die tief stehenden Gäste kaum zu Chancen. "Heute hat etwas die Power gefehlt. Wir hätten einfach sauberer spielen müssen", meinte Berisha. Altach "machte den Laden dicht", wie Trainer Klaus Schmidt bestätigte. Erst nach dem Seitenwechsel dachte die Truppe aus dem "Ländle" etwas offensiver, Tor gelang aber keines. "Mit etwas mehr Glück hätten wir auch den Ausgleich erzielen können", sagte Schmidt, war aber insgesamt nicht traurig: "Es ist nicht unser Leistungsniveau, dass man hier punktet."

Richtig brenzlig wurde es für Salzburg nur in der 51. Minute, als Goalie Cican Stankovic einen Konter außerhalb des Sechzehners mit einem harten Einsteigen gegen Tekpetey unterband (51.). Schiri Manuel Schüttengruber zeigte Stankovic nur Gelb, weil dieser - wie Altach-Kapitän Philipp Netzer erzählte - kein brutales Einsteigen erkannte und der Goalie auch nicht der letzte Mann gewesen sei. Die Aufregung bei den Gästen darüber war nach dem Spiel abgeebbt. "Mit Gelb kann ich leben, wir haben sicher nicht wegen dieser Szene verloren", meinte etwa Schmidt.

Stankovic jedenfalls wird auch in den kommenden Partien gegen Konya und St. Pölten das Vertrauen von Trainer Marco Rose erhalten, obwohl Einsergoalie Alexander Walke fit ist. Es sei festgelegt und klar kommuniziert worden, dass der 24-Jährige die ersten vier Partien nach der Länderspielpause absolvieren werde, erklärte Rose. "Er hat während der Verletzungsphase Walke gut vertreten, wir wollen dieser Leistung auch gerecht werden. Wir vertrauen beiden Torleuten."

Austrias Verletzungssorgen spitzen sich zu

Für die Austria wird der Oktober als Pannen-Monat in den Saisonrückblick eingehen. Dem 2:0 gegen Altach folgte die Länderspielpause, danach ging für die Violetten punktetechnisch praktisch nichts mehr. Vier Pflichtspiel-Niederlagen folgte am Samstag eine 2:2 beim LASK, das eher wie eine Niederlage einzustufen war. Die Austria gab ein 2:0 zur Pause noch aus der Hand.

Personell hängt der Vizemeister weiter in den Seilen. In Pasching ging Heiko Westermann beim Stand von 2:0 vom Feld, die Linzer schlugen danach durch den bei der Austria ausgebildeten Peter Michorl noch doppelt zu. Während die Linzer von einer "Riesenmoral" und einer "Riesenleistung" (Torhüter Pavao Pervan) nach der Pause sprachen, gingen die Gäste mit hängenden Köpfen vom Rasen.

"Wir müssen die Ausfälle derzeit wegstecken, was uns in erster Halbzeit gut gelungen ist. Wir sind halt eine junge Mannschaft, nach dem Ausfall von Westermann war ich der älteste Spieler auf dem Platz", sah Raphael Holzhauser den Grund für den Rückfall in der mangelnden Erfahrung. Der 24-Jährige haderte wie seine Kollegen außerdem erneut mit Schiedsrichter-Pfiffen, die in strittigen Situationen eher gegen die Austria ausfielen.

So monierte Torhüter Patrick Pentz ein Foulspiel seines ehemaligen Mitspielers Michorl beim 1:2. "Ich habe eine Hand auf dem Ball, und der Herr Michorl schießt ihn mir aus der Hand", sagte der 20-Jährige. Naturgemäß sei keiner im Team zufrieden. "Wir wollten gewinnen und wieder zurück in die Spur finden", sagte Pentz. Thorsten Fink wird bei dieser Aufgabe weiter mit einem Rumpfkader auskommen müssen.

So war am Samstagabend unklar, ob Westermann für das Europa-League-Spiel in Rijeka am Donnerstag fit wird. Dass es vor allem im Mittelfeld und Abwehr an Alternativen mangelt, war gegen den LASK augenscheinlich. Nach den Ausfällen von Florian Klein sowie des angeschlagenen Ismael Tajouri umfasste Austrias Verletztenliste vor Anpfiff zwölf Namen. Auf der Bank nahmen neben Kevin Friesenbichler Spieler aus dem Amateure-Team Platz.

"Am Ende reicht es dann vielleicht von der Kraft nicht, aber auch von dem Material, das wir im Moment zur Verfügung haben", betonte Fink, der sich auch deshalb mit Kritik an der Vorstellung seiner Elf nach der Pause zurückhielt. Nach dem Auftritt in Rijeka wartet in der Liga noch Mattersburg. Danach darf die Austria in der nächsten Länderspielpause wieder durchschnaufen.

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apa

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