08.11.2017 10:53 Uhr

"Auf den Schrottplatz geworfen": Shearer klagt FA an

Alan Shearer fürchtet um seine Gesundheit
Alan Shearer fürchtet um seine Gesundheit

Die englische Torjäger-Legende Alan Shearer hat jetzt ein brisantes Thema angestoßen. Der ehemalige Newcastle-Profi machte öffentlichkeitswirksam auf eine mögliche Gefährdungslage von Profi-Fußballern aufmerksam.

"Ich hätte nie gedacht, dass Fußball spielen mit einer Gehirnerkrankung zusammenhängen könnte. Für jedes Tor, das ich während eines Spiels per Kopf gemacht habe, musste ich es tausendmal im Training trainieren. Das muss mich in Gefahr bringen, wenn es einen Zusammenhang gibt", sprach Shearer die mögliche Gefährdung von Fußballern infolge tausender Kopfbälle in der "Sun" an. 

Schon in der NFL hatten ähnliche Fälle für Aufsehen gesorgt. Eine Studie von US-Wissenschaftlern wies nach, dass zahlreiche ehemalige American-Football-Profis aufgrund zahlreicher Tacklings im Laufe ihrer Karriere an der schweren Gehirnkrankheit CTE erkrankten. 

Shearer: "Nach der Karriere auf den Schrottplatz geworfen"

Der ehemalige Weltklasse-Stürmer Shearer, der 46 seiner 260 Premier-League-Tore per Kopf erzielte, klagt daher: "Es wurde noch lange nicht genug geforscht. Es ist doch genug Geld im Fußball. Wirklich genug, um es auch in die Forschung zu investieren. Mir wurde gesagt, dass es knapp 570.000 Euro kosten würde, die Forschung zu einem Ergebnis zu führen. Das verdienen einige Spieler doch in der Woche."

Vor allem die FA sieht die englische Ikone in der Pflicht. "Die Behörden haben sich geweigert, Antworten zu finden. Sie haben es unter den Teppich gekehrt. Der Fußball muss sich um alte Spieler kümmern, die an Demenz leiden. Schluss mit dem Gefühl, dass man nach der Karriere auf den Schrottplatz geworfen wird", so der 47-Jährige.

In diesem Sinne appellierte Shearer an alle Verantwortlichen: "Ich verstehe, warum der Fußball die Regelungen für das Kopfballspiel nicht ändern will. Es gibt aber auch die Frage der Fürsorgepflicht: Spieler, die wirklich nicht so alt sind, gehen zum Sterben in Pflegeheime."

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