20.11.2017 08:17 Uhr

Nummer eins im Revier - S04 will BVB abhängen

Möchte langfristig den Erzrivalen aus Dortmund überholen: Schalke-Boss Clemens Tönnies
Möchte langfristig den Erzrivalen aus Dortmund überholen: Schalke-Boss Clemens Tönnies

Schalkes Aufsichtsratschef Clemens Tönnies will den Revierrivalen Borussia Dortmund in der Bundesliga sportlich und wirtschaftlich hinter sich lassen.

"Wir wollen auch langfristig wieder vor Dortmund stehen, wir wollen den BVB am liebsten wieder überholen," sagte er dem Fachmagazin "kicker", erklärte aber gleichzeitig, es nicht schlimm sei, wenn sich die Königsblauen damit noch ein bisschen Zeit ließen: "Das muss aber noch nicht in dieser Saison sein - wenn es passiert, ist es natürlich trotzdem gut."

In der Tabelle liegen die Königsblauen vor dem Derby am kommenden Samstag (15:30 Uhr) in Dortmund vor dem BVB. Nach dem 2:0 im Sonntagsspiel gegen den Hamburger SV sind die Gelsenkirchener Tabellenzweiter mit drei Punkten Vorsprung auf die Dortmunder auf Rang fünf.

Jürgen Klopp? Ein Glücksgriff für den BVB

Insgesamt ist die Bilanz der Borussia in den vergangenen Jahren im Vergleich zu den Schalkern allerdings klar besser. Entscheidend sei dafür die Trainer-Wahl des BVB gewesen, meinte der 61-jährige Tönnies. "Den Mut zu haben, Jürgen Klopp zu nehmen, das war damals der entscheidende Faktor beim BVB. Es war ganz einfach ein mutiger Entschluss zu dem Zeitpunkt, und auch ein glücklicher für Dortmund", sagte der Unternehmer. Natürlich hätte Klopp ebenso nach Schalke gepasst. "Er ist ja erst in Dortmund ein Dortmunder geworden. Klopp wäre auf Schalke ebenso gut ein Schalker geworden." Der BVB war in der Amtszeit von Klopp zwischen 2008 und 2015 unter anderen zweimal deutscher Meister (2011, 2012) geworden.

Seinem erst 32 Jahre alten Cheftrainer Domenico Tedesco traut Tönnies ein erfolgreiche Ära zu. "Tedesco wird für uns von Jahr zu Jahr wertvoller. Ich bin überzeugt, dass wir mit unserem Trainer eine lange Zeit hier auf Schalke erleben werden", sagte der Aufsichtsratschef. "Er passt hundertprozentig zu uns. Er kommuniziert einwandfrei, er kann mit dem Verein und den handelnden Leuten umgehen, und das nach so kurzer Zeit! Ich bin stolz, dass er da ist."

Erneuter Besuch in der Kurve geplant

Mit großer Vorfreude blickt der Aufsichtsratsboss auf das 32. Revierderby, seit dem er im Amt auf Schalke ist: "Es ist das Spiel der Spiele, für jeden Schalker, auch für mich", unterstrich Tönnies die Wertigkeit des Duells mit dem schwarz-gelben Nachbarn. 

Seit geraumer Zeit verfolgt der Funktionär die Auswärtsspiele seines S04 im Gäste-Block stehend auf der Tribüne mit. An dieser neuen Tradition will Tönnies auch weiterhin festhalten: "Mir gefällt es einfach unheimlich gut. Mit den Fans dort stehen, gemeinsam singen und anfeuern: Das ist viel besser. Bratwurst essen, Fotos machen, Pils trinken."

Tür für Özil und Co. steht immer offen

Auch zu den vielen großen Schalker Abgängen der jüngeren Vergangenheit äußerte sich Tönnies. Er gestand ein, dass es ihn durchaus mit Wehmut erfülle, Topspieler wie Manuel Neuer, Julian Draxler, Mesüt Özil oder Leroy Sané auf höchstem Niveau Fußball spielen zu sehen. Sie alle durchliefen die Schalker Jugend und verdienten sich für Königsblau in der Bundesliga erste Sporen, ehe sie in die große Fußball-Welt hinaus zogen.

"Es gibt ja oft diese Diskussion: Mensch, wenn die alle noch auf Schalke spielen würden, was hätten wir für eine Mannschaft! Wo wäre dann Bayern München? Ja, das stimmt. Aber man muss auch die Situation sehen, in der diese Jungs gingen", so Tönnies. Die Tür für die Ex-Schalke-Stars stehe aber auch langfristig noch für eine Rückkehr offen. "Gerade bei Mesut könnte ich mir das sehr gut vorstellen", betonte der 61-Jährige im "kicker". 

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