21.11.2017 10:20 Uhr

Mit Blick auf Heynckes: Sammer rät Bosz zur Ruhe

Matthias Sammer legte Peter Bosz kleine Veränderungen nahe
Matthias Sammer legte Peter Bosz kleine Veränderungen nahe

Während die Talfahrt von Borussia Dortmund weiter anhält, gerät besonders Peter Bosz für sein stures Festhalten an einem sehr offensiven 4-3-3-System in die Kritik. Ex-Trainer Matthias Sammer nahm seinen Nachfolger jetzt in Schutz, legte ihm aber auch Veränderungen nahe. Dabei orientiert sich der 50-Jährige auch beim Branchenführer FC Bayern München.

"Die Idee von Peter Bosz ist gut. Nicht das System ist entscheidend", erklärte Sammer in einem Interview bei "Eurosport" und ergänzte: "Bosz muss seine Idee nur in Nuancen ein bisschen besser organisieren. Dann gibt es keine Systemkritik mehr."

Der TV-Experte verwies dabei auf die Stärken des BVB: "Du brichst dir keinen ab, wenn du diese Idee auch ein bisschen anders organisierst. Vor allem mit den Stärken der Spieler von Borussia Dortmund."

Der Grund für die Dortmunder Schwächephase ist für den ehemaligen Meister-Trainer klar: "Ich habe das Gefühl, dass das Spiel von Unruhe, Hektik und von Dysbalance geprägt ist." Um wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden müsse der BVB die "Kompliziertheit aus der Tür werfen".

Dabei sei die Rückkehr zu einfachen Mitteln der Schlüssel zur Wende. "Beim BVB habe ich immer das Gefühl, dass sie etwas Besonderes darstellen wollen. Das ist in dieser Phase überhaupt nicht nötig", erläuterte Sammer und verglich die Arbeit von Bosz mit der von Bayern-Trainer Jupp Heynckes. "Heynckes kam in die Pressekonferenz und hat keine Revolution angekündigt. Stattdessen konzentriert er sich auf die Stärken der Bayern."

Aubameyang "auch ein Mannschaftsproblem"

Zusätzlich sorgte Pierre-Emerick Aubameyang zuletzt für Negativschlagzeilen rund um den Verein. Der Gabuner wurde wegen wiederholter Verspätung und eines unerlaubten Videodrehs suspendiert.

"Wenn er zu den ganz Großen gehören will, auch in der Dortmunder Ära, sollte er sich schleunigst wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Und das ist ein Teil der Mannschaft zu sein - und nicht von ihm selbst", stellte der 50-Jährige klar.

Dabei nahm der ehemalige Trainer aber auch die Mannschaft in die Pflicht: "Auba ist nicht allein ein Vereinsproblem, sondern auch ein Mannschaftsproblem."

Sahin "um Welten" besser als Weigl

Neben Aubameyang kritisierte Sammer auch Julian Weigl. "Fußball ist Ausstrahlung und Persönlichkeit. Und da muss man ganz klar sagen, ist Nuri Sahin um Welten voraus", so der ehemalige Verteidiger. Sahin sei demnach "ein Stück weit die Seele von Borussia Dortmund."

Weigl fand nach seiner Verletzung noch nicht zur alten Form zurück. Dennoch hielt Bosz in den letzten Spielen an dem 22-Jährigen fest. Nuri Sahin blieb die letzten zwei Bundesliga-Spiele ohne Einsatz.

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