02.12.2017 21:31 Uhr

Bremen mit dem "Glück des Tüchtigen"

Max Kruse sicherte seinen Bremern den Heim-Dreier
Max Kruse sicherte seinen Bremern den Heim-Dreier

Ein umstrittener Schlüsselmoment war entscheidend: Nur phasenweise überzeugend erarbeitete sich Werder Bremen einen wichtigen Sieg gegen den VfB Stuttgart - und neue Zuversicht im Kampf um den Klassenerhalt.

Aufatmen bei Werder Bremen, Ärger beim VfB Stuttgart - den umstrittenen Schlüsselmoment einer ausgeglichenen Partie, die eigentlich unentschieden hätte ausgehen sollen, beurteilten die Kontrahenten naturgemäß total unterschiedlich.

"Da war kein Foul, da war nicht einmal eine Berührung", wetterte VfB-Sportvorstand Michael Reschke mit Blick auf die 45. Minute, in der eine Begegnung auf Augenhöhe entschieden wurde. Der zweifelhafte Freistoß von Fin Bartels kam rasch auf Max Kruse, der Bremer Torjäger traf per Flachschuss von der Strafraumgrenze.

Und fertig war ein 1:0 (1:0)-Arbeitssieg, der den Tabellenvorletzten Kontakt zu den Nicht-Abstiegsplätzen halten ließ und die Schwaben wieder ein bisschen in den Kampf um den Klassenerhalt hineinzog.

Kohfeldt wahrt makellose Bilanz

Die Norddeutschen ließen sich von der Gedankenschnelligkeit ihres Torschützen berauschen, der das zögerliche Eingreifen der Stuttgarter mit brutaler Konsequenz bestrafte. "Max war hellwach und vor dem Tor super-cool. Man braucht auch einmal das Glück des Tüchtigen", sagte Bartels.

Genau das hatte Ex-Coach Alexander Nouri zu Saisonbeginn wochenlang gefehlt; und auch seinem Nachfolger Florian Kohfeldt bei den ersten beiden Auswärtsspielen. Gegen Aufsteiger Stuttgart aber war es plötzlich da im mit 41.500 Zuschauern ausverkauften Weserstadion.

"Wir können es insgesamt besser, aber es war kein ganz unverdienter Sieg. Zuversichtlich stimmt mich, dass wir auch mit einer nicht optimalen Leistung gewinnen konnten", analysierte der neue Trainer, dessen Heimbilanz weiterhin makellos ist: Zwei Spiele, zwei Siege, 5:0 Tore.

Chronische Auswärtsschwäche bereitet Stuttgart Sorgen

Doch die sportliche Lage des Tabellenvorletzten bleibt brisant, obwohl Werder dank des Remis zwischen den Tabellennachbarn SC Freiburg und Hamburger SV (0:0) zwei Zähler aufholte. Sport-Geschäftsführer Frank Baumann warnte vor Selbstzufriedenheit: "Das Spiel stand immer auf des Messers Schneide, es hätte auch anders ausgehen können."

So sah man es auch bei den Schwaben, umso größer war der Ärger beim Neuling, dass es auch in der Hansestadt nichts wurde mit dem ersten Sieg auf fremdem Platz. Nur ein Punkt aus acht Auswärtsspielen, diese Zwischenbilanz ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass sich der VfB bislang nicht im gesicherten Mittelfeld der Tabelle einnisten konnte.

"Das ist natürlich frustrierend"

"Bei allen Auswärtsspielen hätten wir etwas mitnehmen können, das ist natürlich ein bisschen frustrierend. Aber wir dürfen das nicht negativ sehen. Wir müssen weiter an den Kleinigkeiten arbeiten, die oft knapp gegen uns entscheiden", sagte Mannschaftskapitän Christian Gentner.

Trainer Hannes Wolf monierte, "dass ein Tick Überzeugung" gefehlt habe, eine in der Summe unglückliche Niederlage noch abwenden zu können. Und stellte klar: "Wir als Aufsteiger schauen nur auf den drittletzten Platz." Und der ist dank sechs Heimpartien ohne Niederlage weiterhin noch fünf Punkte entfernt.

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