05.12.2017 11:40 Uhr

Morddrohungen: Rapid sucht Gespräch mit Schiris

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek geht auf die Schiedsrichter zu
Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek geht auf die Schiedsrichter zu

Nach den anonymen Morddrohungen gegen zwei Bundesliga-Schiedsrichter setzt Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek auf Kommunikation.

Die Nachricht, wonach nach den Rapid-Niederlagen gegen Red Bull Salzburg und den SCR Altach zwei Bundesliga-Schiedsrichter Morddrohungen von anonymen Absendern erhalten hatten, sorgte während der vergangenen Woche für Aufregung in Fußball-Österreich.

Dieter Muckenhammer war beim Schlager gegen Salzburg als vierter Offizieller im Allianz-Stadion im Einsatz und machte Schiedsrichter Markus Hameter bei Giorgi Kvilitaias Tor in der Schlussphase darauf aufmerksam, dass der Rapidler die Hand zur Hilfe genommen hatte. Hameter verweigerte dem Treffer die Anerkennung und Rapid verlor gegen den Titelverteidiger mit 2:3.

Gegen Altach geriet Manuel Schüttengruber ins grün-weiße Fadenkreuz, als er den Vorarlbergern in der letzten Viertelstunde der Partie zwei Elfmeter zusprach und die Rapidler Thanos Petsos wegen Handspiels und Boli Bolingoli wegen Torraubs mit Rot vom Platz stellte.

Peschek: "Die Kirche im Dorf lassen"

Es folgten Interviews aufgebrachter Rapid-Spieler, eine öffentliche Reaktion Muckenhammers, eine Aussendung Rapids und eben die erwähnten, anonymen Morddrohungen gegen die beiden Referees. Im Rahmen der Nullnummer beim WAC vergangenen Samstag nahm SCR-Geschäftsführer Christoph Peschek dann etwas unglücklich zu der Causa Stellung.

"Selbstverständlich sind jede Form von Drohungen in welcher Art auch immer abzulehnen", meinte der Klubfunktionär zunächst, um sogleich zur Medienschelte auszuholen: "Eines muss ich allerdings schon anfügen: Manchmal bin ich schon verwundert, wie man aus Dingen versucht, offenbar Klicks zu generieren und Dinge hochzieht. Wir kennen den Typen nicht, wir kennen nicht, wer der Absender ist. Man kann da nicht viel dazu sagen, außer: Ja, es ist schlecht, es ist abzulehnen. Aber manchmal würde ich mir schon wünschen, dass man die Kirche im Dorf lässt."

Rapid stellte Pescheks Aussagen in der Folge vìa Twitter klar, erklärte, der Email-Verfasser solle angezeigt werden und dass sich der "Kirchen-Sager" darauf bezogen hatte, dass "ein anonymer Idiot hier auf Kosten und zum Schaden von Rapid eine Öffentlichkeit bekommt".

"Konstruktives Gespräch" mit Schiedsrichter-Chef Sedlacek

Laut Krone seien die Hütteldorfer nun einen weiteren Schritt in Richtung Deeskalation gegangen. Die Zeitung berichtet von einem Telefonat zwischen Peschek und Referee-Boss Robert Sedlacek, weitere Gespräche mit Schiedsrichtern der Liga sollen folgen. "Das wird vielleicht das eine oder andere aus dem Weg räumen können", sagt Peschek.

Bezüglich der Morddrohungen kündigte er an, "Sanktionen setzen" zu wollen, falls bei dem Verfasser eine Rapid-Verbindung nachzuweisen ist. "Denn wo wir Einflussmöglichkeiten haben, nehmen wir diese auch wahr."

Mehr dazu:
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David Mayr

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