12.12.2017 12:11 Uhr

Club zwischen Aufstiegslust und Verlustangst

Nürnberg siegte am Montag in Düsseldorf
Nürnberg siegte am Montag in Düsseldorf

Durch einen 2:0-Erfolg bei Fortuna Düsseldorf hat sich der 1. FC Nürnberg wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz in der 2. Fußball-Bundesliga verbessert.

Im kommenden Frühjahr kann der 1. FC Nürnberg ein weiteres Kapitel deutsche Fußball-Geschichte schreiben. Sollte dem neunmaligen deutschen Meister die Rückkehr in die Bundesliga gelingen, würde er mit acht Aufstiegen einen Rekord aufstellen. Mit einem 2:0 (0:0) beim direkten Konkurrenten Fortuna Düsseldorf zum Abschluss der Hinrunde im Unterhaus hat der Club zumindest ein Etappenziel erreicht: Er startet kommenden Samstag auf einem direkten Aufstiegsplatz gegen Schlusslicht 1. FC Kaiserslautern in die Rückrunde.

"Da erwartet uns noch einmal ein heißer Tanz", blickte FCN-Trainer Michael Köllner nach dem sechsten Auswärtssieg seiner Mannschaft, die erstmals seit dem 24. September wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz kletterte, direkt wieder nach vorne und stellte nüchtern fest: "Wir haben uns jetzt in der Tabelle vorne etabliert." Nur Überraschungs-Herbstmeister Holstein Kiel war an den ersten 17 Spieltagen besser als die Franken. Dass dem ehemaligen Rekordchampion noch ein steiniger Weg bevorsteht, ist dem 47-jährigen Köllner bewusst.

Teuchert vor dem Absprung

Zumal dem Club ähnlich wie im vergangenen Winter auch diesmal wieder ein Leistungsträger von der Fahne geht. Dass U21-Nationalspieler Cedric Teuchert in der Winterpause den Club verlässt, scheint beschlossene Sache. Köllner begründete die Nichtberücksichtigung des Stürmers für das Düsseldorf-Spiel zwar mit "einer gewissen Müdigkeit" und Sportvorstand Andreas Bornemann "mit schlechter Trainingsleistung", in Wahrheit aber steht das Sturm-Juwel aus wirtschaftlichen Gründen vor dem Absprung.

Dass der in dieser Saison schon sechsmal erfolgreiche Angreifer in den kommenden Tagen für eine Ablöse von rund 1,5 Millionen Euro zu Bundesligaaufsteiger VfB Stuttgart wechselt, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Vergangenen Januar hatte der chronisch klamme FCN seinen Torjäger Guido Burgstaller, der 14 Treffer in der Hinrunde erzielt hatte, schweren Herzens zu Bundesligist Schalke 04 ziehen lassen müssen.

Entwicklung soll Mannschaft überzeugen

"Wir stehen jetzt nicht mehr unter dem Druck der vergangenen beiden Transferperioden", sagt Bornemann zwar, aber dennoch muss er nach wie vor jeden Euro umdrehen. Zudem gilt es, für die kommenden Spielzeit zweigleisig zu planen. Derzeit ist der 46-Jährige bemüht, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Im kommenden Sommer laufen gleich zwölf Verträge aus, unter anderem von Spielern, die Bornemann auf jeden Fall halten will.

Nachdem bei Eigengewächs Teuchert die Zeichen auf Trennung stehen, sollen Kevin Möhwald, Tim Leibold sowie Patrick Kammerbauer neue Arbeitspapiere unterschreiben. "Wir hoffen darauf, dass die erkennbare Entwicklung unserer Mannschaft den einen oder anderen doch überzeugt, unseren Weg mitzugehen", sagte Bornemann bereits vor dem Match bei der Fortuna.

Die Düsseldorfer stehen zwar wirtschaftlich gut da, sind aber durch sechs Ligaspiele in Serie ohne Sieg aus der Spur geraten und von Platz eins auf drei gerutscht. "Wir haben nach 17 Spielen 31 Punkte, das haben uns die Wenigsten zugetraut. Am Freitag wollen wir in Braunschweig mit Punkten die Rückrunde beginnen", sagte aber ein trotziger Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel, der nach wie vor von einer Krise nichts wissen will. Immerhin beträgt der Rückstand auf die Spitze nur zwei Punkte.

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