16.12.2017 11:31 Uhr

Miese Masche: Agentur will Köln-Fans abwerben

Die BayArena in Leverkusen
Die BayArena in Leverkusen

Manche Geschichten muss man selbst gelesen haben, um sie zu glauben! Der Vermarktungspartner vom Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen, "Lagardère Sports", hat offensichtlich versucht, mit einer höchst abschätzig formulierten E-Mail die Luxus-Fans vom rheinischen Konkurrenten 1. FC Köln abzuwerben.

Ohne die Leverkusener Vereinsführung über das Vorgehen zu informieren, wurden nach Informationen der "Bild" mehrere Stammgäste der Kölner VIP-Logen in einem Anschreiben dazu eingeladen, sich ab der kommenden Saison für einen Besuch in die Leverkusener BayArena zu entschieden, anstatt weiterhin den kriselnden Geißbock-Klub zu besuchen. 

Der "Bild" liegt die Mail des Vermarkters "Lagardère Sports" vor, die ihrem Vorhaben mit der aktuellen sportlichen Situation Nachdruck verlieh: "Ich wollte Sie fragen, ob Sie diese [Loge] auch in der 2. Liga behalten würden? Oder könnten Sie sich bei einem Abstieg des FC eventuell vorstellen, die Rheinseite zu wechseln und Ihre Kunden, Mitarbeiter und Geschäftspartner stattdessen zu den Heimspielen von Bayer 04 einzuladen?" 

Michael Schade entschuldigt sich beim FC

Dreister geht es nicht! Doch damit nicht genug. Weiter wies die Agentur darauf hin, wie unattraktiv ab der kommenden Spielzeit die Gegner des 1. FC Köln nach einem Abstieg in die 2. Bundesliga doch werden könnten: "Bayern München, Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 sind doch sicherlich attraktivere Gegner als Jahn Regensburg, SV Sandhausen und FC Heidenheim. Was meinen Sie?"

Der Werkself selbst ist das ebenso peinliche wie unverfrorene Anschreiben des Leverkusener Vermarkters ziemlich unangenehm. Geschäftsführer Michael Schade sah sich bereits zu einer Reaktion gezwungen und bat beim 1. FC Köln um Verzeihung.

Gegenüber der "Bild" erklärte er: "Das ist definitiv nicht der Stil von Bayer 04, wir pflegen seit Jahren ein gutes Verhältnis zu den handelnden Personen beim FC. Das war ein Alleingang der Agentur, der ohne unser Wissen erfolgt ist. Dieser Vorgang ist respektlos, unmoralisch und nicht akzeptabel. Dafür habe ich mich umgehend in aller Form bei FC-Präsident Werner Spinner entschuldigt."

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