16.12.2017 19:13 Uhr

Schalker Mentalitätsmonster schlagen wieder zu

Schalke 04 macht aus einem 0:2 ein 2:2
Schalke 04 macht aus einem 0:2 ein 2:2

Schalke 04 hat dank der nächsten Aufholjagd seine Serie in der Bundesliga fortgesetzt. Die elfte Partie nacheinander ohne Niederlage war besonders - auch, weil Trainer Domenico Tedesco das Ende im Kabinengang erlebte.

Den Glauben an sein Schalker "Mentalitätsmonster" verlor Domenico Tedesco auch in der Kabine nicht. Der Trainer der Königsblauen saß nach seinem Platzverweis bereits im Trainerraum, verfolgte die verrückte Schlussphase dann doch noch am TV-Bildschirm - und stürmte nach dem Schlusspfiff wie von Sinnen auf das Feld.

"Es macht einfach so viel Spaß mit diesem Team", schwärmte Tedesco nach dem 2:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt: "Wir pushen uns und glauben bis zuletzt an uns."

Nicht zum ersten Mal machten die Schalker in dieser Saison einen Rückstand wett, nicht zum ersten Mal gelang das mit der letzten Aktion des Spiels. Der Unterschied an diesem Samstag jedoch war, dass Tedesco es nicht direkt miterlebte.

"Ich war leider etwas zu emotional", sagte der 32-Jährige, der Sekunden vor dem Ausgleich durch Naldo (90.+5) aus dem Innenraum verwiesen worden war. "Ich möchte mich dafür entschuldigen. Ich werde die richtigen Schlüsse ziehen und daraus lernen."

Frankfurt wähnt sich zu früh sicher

Keine Lehren aus den Auftritten der Schalker in dieser Saison hatten hingegen wohl die Frankfurter gezogen. Nach den Treffern von Luka Jovic (2.) und Sebastien Haller (65.) wähnte sich die SGE schon auf der Siegerstraße - zu Unrecht.

Der starke Breel Embolo bescherte S04 erst mehr Schwung und dann den Anschluss (82.), Naldo krönte wie schon beim verrückten 4:4 gegen Borussia Dortmund Ende November die Schalker Aufholjagd.

"Das ist der Wahnsinn, dass wir das noch geschafft haben. Die Mannschaft ist einfach geil", sagte Naldo, der den Grund für den mehr als verdienten Punktgewinn natürlich kannte: "Die Jungs geben einfach alles, bis zum Schluss."

Heidel schwärmt von seinen Comeback-Schalkern

Von dieser Qualität war auch Sportvorstand Christian Heidel schwer beeindruckt. "Die Mannschaft hat in den vergangenen Monaten eine außergewöhnliche Mentalität entwickelt", sagte der 54-Jährige.

Auf der Bank sei die Hoffnung, eine Partie zu drehen, daher allgegenwärtig. "Aber noch viel wichtiger ist", äußerte Heidel, "dass auch die Spieler auf dem Feld diesen Glauben besitzen."

Auch deshalb sind die Schalker seit mittlerweile elf Partien unbesiegt - eine solche Serie gelang innerhalb einer Spielzeit zuletzt in der Saison 2006/07. Verdientermaßen überwintert die Überraschung der Hinrunde erstmals seit 2011 auf einem Champions-League-Platz. "Die Entwicklung ist super", sagte Tedesco, und Heidel meinte: "Es wird immer besser."

Embolo deutet seine Extraklasse an

Dass die Leistungen in der Rückrunde tatsächlich noch beeindruckender werden könnten, dürfte an Embolo liegen. Der Angreifer ist nach seiner langen Verletzung noch lange nicht in Top-Verfassung - und in dieser wäre er eine verdammt gefährliche Waffe für die Schalker.

"Ich fühle mich immer besser", sagte Embolo, der sich den gegenseitigen Lobeshymnen natürlich anschloss. "Wir laufen bis zum Ende, der Teamspirit zeichnet uns schon die gesamte Saison aus." Das 2:2 in Frankfurt, fuhr Embolo fort, "fühlt sich deshalb an wie ein Sieg."

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