18.12.2017 11:30 Uhr

SKN-Urgestein Nentwich glaubt an Trendwende

An der Seite von Jochen Fallmann hat Nentwich den SKN schon zwei Mal vor dem Abstieg gerettet
An der Seite von Jochen Fallmann hat Nentwich den SKN schon zwei Mal vor dem Abstieg gerettet

SKN-Urgestein Thomas Nentwich ist davon überzeugt, dass der SKN noch Platz neun erreichen kann. Er hat da seine eigenen Erfahrungen, aus seiner Vergangenheit im Innviertel. Drei Wölfe stehen auf der Abschussliste.

Sieben Punkte am Konto, neun Zähler Rückstand auf den vorletzten Platz, bei 16 ausständigen Runden. Klingt nach einem aussichtslosen Unterfangen. Noch nie hat in Österreichs Zehnerliga ein Schlusslicht einen derartigen Rückstand im Frühjahr aufholen können - auf den Vorletzten!

Die Admira allerdings holte 2002/2003 unter dem Trainerduo Rashid Rakhimov und Alfred Tatar elf Punkte auf den Vierten! SV Ried auf. Die Oberösterreicher - Ende der Herbstsaison nur drei Zähler hinter dem Zweiten, der damals noch an der Champions-League-Quali teilnehmen durfte, wurden im Frühjahr durchgereicht.

St. Pöltens Fußball-Legende Nentwich - der für den VSE St. Pölten, FCN St. Pölten und den SKN aufgelaufen ist - war damals Innenverteidiger bei Ried und erinnert sich: "Nach fünf Runden habe ich gewusst, dass es noch eng werden kann, habe überall versucht zu warnen, sogar im VIP-Klub. Aber es hat mir keiner zugehört. Am Ende waren wir praktisch tot, konnten wir mit der Situation überhaupt nicht mehr umgehen."

Selbst "Feuerwehrmann" Klaus Roitinger vermochte den Flächenbrand in den letzten Runden nicht mehr zu löschen. Und am 36. Spieltag gewann Schwarz-Weiß Bregenz auch noch 2:0 bei der längst als Meister feststehenden Austria und überholte die Innviertler. Admira war vorher schon gerettet.

Nicht nur den WAC im Visier

Deswegen sieht Nentwich die Situation beim SKN nun gar nicht so dramatisch. "Wenn du die beiden direkten Duelle gegen den WAC gewinnst, hast du nur mehr drei Punkte aufzuholen. Oder wenn ein Klub in dasselbe Fahrwasser gerät, wie wir damals. Bei uns sind nun alle mit der Situation vertraut, anderen kann noch die Luft ausgehen", weiß Nentwich, der die Niederösterreicher derzeit neben Josef Hickersberger und Herbert Bugl als Sportbeirat unterstützt und beim Klub seine Erfahrungen im Fußballgeschäft einbringt.

"Wir werden jedenfalls mit aller Macht versuchen, das Ruder noch herumzureißen", sagt auch SKN-Generalmanager Andreas Blumauer. Verstärkungen werden jedoch nur geholt, wenn andere Spieler an den Mann gebracht werden.

Laut "Kronen Zeitung" stehen Ersatz-Keeper Thomas Vollnhofer, Mittelfeldspieler Lukas Thürauer und "Sechser" Manuel Martic auf der Abschussliste. Leihverträge für Salzburgs David Atanga und Rapids Philipp Malicsek schweben schon länger im Raum. Über den Vorschlag Martic mit Markus Wostry zu tauschen, sollen sie bei Admira sehr gelacht haben. Ein guter Verteidiger täte der Schießbude der Liga (45 Gegentore in 20 Spielen) sicher am besten.

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Thomas Schöpf

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