21.12.2017 07:14 Uhr

Die England-Legionäre im Weihnachtsstress

Fuchs und Prödl haben sich längst an die intensive Phase zur Weihnachtszeit gewöhnt
Fuchs und Prödl haben sich längst an die intensive Phase zur Weihnachtszeit gewöhnt

Keine Weihnachtsruhe gibt es für Österreichs Legionäre in der englischen Premier League. Im traditionell dicht gedrängten Spielkalender rund um die Feiertage bleibt nur wenig Zeit zum Innehalten im Kreis der Familie.

Die Bescherung erfolgt in England am 25. Dezember in der Früh - danach hat Christian Fuchs zumindest noch ein paar Stunden Zeit für seine aus New York angereisten Familienmitglieder, ehe es am Nachmittag schon wieder zum Training geht. "Durch die vielen Spiele innerhalb kurzer Zeit denkt man gar nicht so daran, welche Zeit eigentlich gerade ist", sagte der bei Leicester City engagierte Ex-ÖFB-Teamkapitän.

Zum bereits dritten Mal begeht Fuchs Weihnachten auf der Insel - genauso oft wie sein Landsmann, Watford-Profi Sebastian Prödl. Der Steirer absolviert am 24. Dezember noch ein Training, feiert dann gemeinsam mit seiner Freundin und seiner Familie unter dem Christbaum und muss tags darauf schon zur nächsten Einheit. "Wir versuchen trotzdem, das Fest so traditionell wie möglich zu gestalten", erklärte Prödl.

Wimmer mit Stoke vor Silvester zu Gast bei Chelsea

Auch bei Stoke-Verteidiger Kevin Wimmer ist die Familie über die Feiertage zu Gast. "Am Anfang war Weihnachten in England mit den vielen Spielen schon gewohnheitsbedürftig. Doch man gewöhnt sich dran, und außerdem macht man ja das, was man gerne tut - Fußball spielen", sagte der seit 2015 in der Premier League tätige Abwehrspieler.

Für seinen knapp über der Abstiegszone liegenden Klub startet die "Christmas Period" am Samstag mit einem Heimspiel gegen den Vorletzten West Bromwich, weiter geht es am 26. Dezember bei Aufsteiger Huddersfield. Abgeschlossen wird das enge Programm am 30. Dezember bei Chelsea und am 1. Jänner daheim gegen Newcastle.

Stoke muss sich also auf vier Partien innerhalb von zehn Tagen einstellen. "Anstrengend ist das schon, aber den anderen Mannschaften geht es ja auch nicht anders", meinte Wimmer. Der um 16 Millionen Euro von Tottenham gekommene ÖFB-Internationale zählte in den vergangenen Wochen nicht immer zur Anfangsformation. "Wir haben zuletzt oft die Formation gewechselt und viel versucht. In einer Fünferkette komme ich regelmäßig zum Einsatz, bei einer Viererkette sitze ich meistens auf der Bank", erzählte Wimmer.

Fuchs-Konkurrent bekommt mehr Einsatzzeit

Auch Fuchs pendelt seit wenigen Wochen zwischen Anfangself und Tribüne. Bis Ende November war der Linksverteidiger bei Leicester gesetzt, dann reiste er zur Geburt seiner Tochter nach New York und die "Foxes" gewannen bei Tottenham 2:1. Auch bei den darauffolgenden Siegen gegen Burnley und Newcastle war Fuchs Ersatz, kam dann aber immerhin in den englischen Wochen gegen Southampton (4:1) und im Ligacup gegen Manchester City (1:1, 3:4 i.E.) zum Einsatz.

Sein Konkurrent um den Platz links in der Viererkette ist Ben Chilwell, der sich jahrelang hinter Fuchs anstellen musste. "Er hat zuletzt gute Leistungen abgeliefert. Wenn ein gewisser Lauf da ist, möchte man nicht alles über den Haufen werfen. Ich bin nicht enttäuscht, kann die Situation gut einschätzen und bin mir sicher, dass ich über kurz oder lang wieder den Weg in die Startelf finden werden", meinte der 31-Jährige.

Auf seinen achtplatzierten Klub, bei dem Aleksandar Dragović in der Liga noch immer nicht zum Einsatz gekommen ist, warten Duelle mit Manchester United (Samstag/daheim), Watford (26. Dezember/auswärts), Liverpool (30. Dezember/auswärts) und Huddersfield. Prödls Watford bekommt es neben Leicester noch mit Brighton (Samstag/auswärts), Swansea (30. Dezember/daheim) und Manchester City (2. Jänner/auswärts) zu tun.

Prödl warnt vor Träumereien

Im ersten Saisonduell mit den "Citizens", die derzeit bei der Premier-League-Rekordserie von 16 Siegen in Folge halten, kassierte Watford ein 0:6-Heimdebakel. Prödl fehlte damals wegen einer Verletzung. Wichtiger als das Gastspiel gegen den Spitzenreiter werden wohl die drei Partien davor, schließlich holte Watford aus den jüngsten fünf Runden nur einen Punkt.

Sollte sich diese Negativserie über Weihnachten und Neujahr fortsetzen, wäre der momentane Tabellenzehnte trotz eines starken Saisonstarts in akuter Abstiegsgefahr. "Wenn man beginnt zu träumen und aufhört zu arbeiten, holt einen die Realität schnell ein", warnte Prödl.

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apa

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