27.12.2017 15:04 Uhr

Großkreutz: "Ich bin immer noch Kevin Großkreutz"

Kevin Großkreutz hat ein turbulentes Jahr hinter sich
Kevin Großkreutz hat ein turbulentes Jahr hinter sich

Kevin Großkreutz hat ein turbulentes Jahr hinter sich. Auf das Frühjahrs-Aus beim VfB Stuttgart folgte zur neuen Saison ein Engagement beim SV Darmstadt 98 in der 2. Fußball-Bundesliga. Nun spricht der Weltmeister darüber, wie ihn die Vorfälle bei den Schwaben verändert haben, den Abstiegskampf mit den Lilien und wirft auch einen Blick auf seinen Ex-Klub Borussia Dortmund.

Vor einigen hatte Großkreutz über die sozialen Medien den ehemaligen Bayern-Coach Louis van Gaal kritisiert, der behauptete hatte, der BVB sei kein großer Verein. Der Allrounder hat weiterhin kein Verständnis für die Aussagen des Niederländers. "Für die Menschen in Dortmund gibt es nichts Größeres. Es geht nicht nur um den Erfolg", erklärte der 29-Jährige gegenüber "Sport 1" und fügte an: "Zu jedem Heimspiel kommen 80.000 Menschen ins Stadion, sparen ihr Geld nur für den BVB. Die Stimmung auf der Südtribüne ist unglaublich." 

Trotz der Schwankungen aus den zurückliegenden Wochen attestierte Großkreutz seinem Ex-Klub sportlich "ein überaus erfolgreiches Jahr" und betonte: "Dass viele von Krise reden, kann ich nicht nachvollziehen."

Großkreutz: Stöger soll BVB-Trainer bleiben

Ein Team, das Zweiter in der Liga und Pokalsieger wird, habe "einiges verdammt richtig gemacht". Emotional sei es hingegen durch den Anschlag auf den Mannschaftbus ein schweres Jahr gewesen. "Da muss man glücklich und dankbar sein, dass keiner ernsthaft verletzt wurde und dauerhafte Schäden davon getragen hat. Man kann sich das als Außenstehender gar nicht vorstellen, was die Jungs da durchmachen mussten", litt der Darmstadt-Profi mit seinen ehemaligen Kollegen.

Dass Peter Stöger nach der Entlassung von Peter Bosz nun die Zügel beim BVB in der Hand hat, freut den 29-Jährigen. "Er ist ein super Typ, ein super Mensch", sagte Großkreutz und fügte an: "Dortmund und er, das könnte auch langfristig passen. Ich wünsche ihm, dass er auch in der nächsten Saison beim BVB Trainer bleiben darf. Ich gönne ihm das von Herzen."

"Mit Schuster die Wende schaffen"

Die Tatsache, dass es mit seinem Mentor Torsten Frings bei den Lilien nicht klappte, macht den Mittelfeldmann, der auch als Verteidiger agiert, traurig. "Als der Anruf von Darmstadt kam, war für mich klar, dass es weitergeht. Dafür werde ich Torsten ewig dankbar sein", blickte Großkreutz zurück: "Umso trauriger war es, dass er zuletzt entlassen wurde." Nun müssten die Profis sich hinterfragen.

"Eigentlich tragen wir Spieler dafür die Schuld", so Großkreutz, der seine ganze Hoffnung auf den neuen alten Mann setzt: "Mit Dirk Schuster, der fachlich und charakterlich ebenfalls super ist, wollen wir nun unbedingt die Wende schaffen."

"Auf Kehl konnte ich mich verlassen"

Zu Beginn des Jahres war Großkreutz des Nachts mit Jugendspielern des VfB im Rotlichtmilieu unterwegs und zudem in eine Schlägerei verwickelt gewesen - daraufhin wurde er bei den Schwaben freigestellt. In der harten Zeit danach haben sich gleich mehrere bekannte Fußballgrößen als Stützen erwiesen, wie der Weltmeister jetzt bestätigte.

"Mehmet Scholl und Christian Nerlinger, um nur zwei Personen zu nennen, riefen mich an und sprachen mir damals in der schweren Zeit Mut zu. Das tat unheimlich gut", freute sich der 29-Jährige: "Die Reaktionen von Fans, Spielern, Ex-Spielern oder Verantwortlichen der Klubs waren einfach nur grandios."

Einen ganz besonderer Status kommt Sebastian Kehl zu, auf ihn habe er sich immer verlassen können, so Großkreutz. "Er ist wirklich ein guter Freund. Er war sofort für mich da, als meine Zeit beim VfB zu Ende war", berichtete der Allrounder: "Ich bin zu ihm nach Hause gefahren und wir haben lange geredet. Das vergesse ich "Kehli" nie. Er war auch in dem Moment für mich ein richtiger Kapitän."

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