29.12.2017 18:10 Uhr

Doping in Russland: FIFA fragt nicht nach

Rodchenkov-Anwalt:
Rodchenkov-Anwalt: "Die FIFA steckt den Kopf in den Sand"

Der Anwalt des russischen Doping-Kronzeugen Grigory Rodchenkov hat Zweifel, dass der Fußball-Weltverband FIFA an Informationen interessiert ist, die Rodchenkov zu Vorwürfen gegen den russischen Fußball beisteuern könnte.

Rodchenkovs Anwalt Jim Walden sagte der US-Nachrichtenagentur "AP" in New York, die Welt-Anti-Doping-Agentur und der WADA-Ermittler Richard McLaren hätten zahlreiche Fragen anderer Verbände weitergeleitet.

"Nicht ein einziges Mal haben sie angedeutet, dass die FIFA mit mir in Kontakt treten oder Informationen von Doktor Rodchenkov haben möchte", sagte Walden. "Die FIFA steckt den Kopf in den Sand." Seine Kontaktdaten seien seit Monaten bekannt, die FIFA habe offenbar entschieden, sie nicht zu nutzen. Der Fußball-Weltverband habe auf eine Nachfrage nicht geantwortet, hieß in dem Bericht weiter.

Die FIFA hatte am 8. Dezember angekündigt, die Vorwürfe gegen den russischen Fußball weiter zu verfolgen. Als Teil der Untersuchung werde auch ein Kontakt mit Rodschenkow angestrebt, dem in die USA geflohenen früheren Leiter des Moskauer Doping-Kontrolllabors. Bis zum 22. November sei dies nicht gelungen. Die WADA habe die FIFA informiert, dass Rodschenkow nicht verfügbar sei. "Das ist jetzt mehr als einen Monat her, und sie haben nicht mal angerufen", sagte sein Anwalt Walden.

Wegen der Anschuldigungen zu mutmaßlich staatlich orchestriertem Doping in Russlands Sport kündigte Vizeregierungschef Witali Mutko an, sein Amt als Chef des Fußball-Verbandes ruhen zu lassen. Als Organisator der WM 2018 war er danach zurückgetreten. Das IOC hatte den Ex-Sportminister zuvor lebenslang für Olympia gesperrt.

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