26.01.2018 14:32 Uhr

Schicker: "Es ist uns viel aufgegangen"

Andreas Schicker mit seinem bisher besten Fang: Roman Mählich
Andreas Schicker mit seinem bisher besten Fang: Roman Mählich

Wenn man vom Überraschungsteam SC Wiener Neustadt spricht, dann begründet man deren Aufstiegskurs im Normalfall mit zwei Personen: Trainer Roman Mählich und Hamdi Salihi. Aber der eigentliche Vater des Erfolgs trägt einen anderen Namen: Andreas Schicker, der Senkrechtstarter unter den Sportdirektoren. weltfussball hat ihn zum Gespräch gebeten.

"Ja, es ist uns viel aufgegangen", lachte der 31-Jährige. "Die wichtigste Verpflichtung war Roman Mählich, keine Frage. Er war ja davor Co-Trainer bei den Austria-Amateuren, das hätte ihm wohl niemand so zugetraut. Ich bin begeistert, wie er die Arbeit bewältigt. Das war ein Goldgriff."

Als ebenso großer Volltreffer erwies sich Hamdi Salihi mit seinen 15 Toren. Seine Verpflichtung bezeichnet Schicker als glückliche Fügung. "Da hat mich einfach René Gartler angerufen und gesagt, dass Salihi nach Österreich zurück will – und dass ich es mir überlegen soll. Dann gelingt auch so etwas, das war schon ein untypischer Transfer."

Auch die Kooperationsspieler schlugen größtenteils ein, allen voran Dejan Ljubicic, der aufgrund der starken Leistungen im südlichen Niederösterreich gleich wieder zu Rapid zurückgeholt wurde und sich in Hütteldorf sofort zur Stammkraft entwickelte.

Selbiges wollen die Grün-Weißen nun mit Alex Sobczyk wiederholen. Der Stürmer kommt leihweise bis zum Ende der Saison. "Durch ihn erhoffen wir uns vorne mehr Möglichkeiten. Durch ihn sind wir flexibler in der Offensive", meinte Schicker.

Damit ist das Winterprogramm aber noch nicht abgeschlossen, denn der nächste Coup steht schon vor der Tür. Roman Kienast ist bereits Trainingsgast, muss aber nach seiner Vertragsauflösung mit dem FC Wil noch zwei Spiele Sperre in der Schweiz absitzen.

Schicker hat dafür aber auch schon eine Lösung: "Das ist eigentlich ganz einfach. Roman ist ein vertragsloser Spieler. Die Schweizer Liga fängt deutlich vor unserer an, so kann er die Sperre absitzen. Danach würden wir ihn unter Vertrag nehmen."

"Ein kompletter Anfänger war ich ja nicht"

Wenn man Schicker reden hört, dann bekommt man den Eindruck, dass man es mit einem alten Hasen im Sportdirektoren-Business zu tun hat. Umso imposanter ist es, dass Schicker den Beruf erst etwas mehr als ein halbes Jahr ausübt.

"Naja, ein kompletter Anfänger war ich ja nicht", stellte er klar. "Unter Günter Kreissl habe ich viel gelernt. Wie man einen Kader plant, wie man ein Budget berechnet oder auch was Scouting anbelangt. Da habe ich unter René Wagner schon viel in diesem Bereich gemacht. Im Sommer ist eben der nächste Schritt gekommen."

Nebenbei kickt der 162-fache Bundesliga-Spieler noch in der Steiermark-Landesliga für SC Bruck/Mur. "Ein super Ausgleich. Von heute auf morgen gleich hinter dem Schreibtisch zu verschwinden, das wäre dann doch etwas hart gewesen."

Mit dem SCWN greift er nach dem Aufstieg. Der ist zwar laut Schicker kein "Muss", aber er würde die Sache vereinfachen, denn "die neue zweite Bundesliga wirft einfach sehr viele Fragezeichen auf. Ich denke, dass es in in Wiener Neustadt, sollten wir nicht aufsteigen, keinen Profifußball in dieser Form mehr geben wird."

Kann man also sagen, dass es Kaliber wie Kienast oder Salihi bei Wiener Neustadt nicht mehr geben würde? "Das kann man definitiv sagen, ja", meinte Schicker.

Es hängt also viel vom nächsten halben Jahr ab. So oder so, wenn Schicker in Zukunft sein Geschick bestätigen kann, dann wird der SC Wiener Neustadt keine Probleme haben.

Mehr dazu:
>> Personalrochaden bei Rapid und dem SKN

Johannes Sturm

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