31.01.2018 15:37 Uhr

Rampenlicht: Ex-BVB-Talent kickt zweitklassig

Moritz Leitner (l.) will mit Norwich in Englands Eliteliga aufsteigen
Moritz Leitner (l.) will mit Norwich in Englands Eliteliga aufsteigen

Viele bekannte Gesichter spielen weitgehend unbeachtet von der deutschen Presse im Ausland. Heute blickt weltfussball auf zwei ehemalige Dortmunder, die ihr Glück nun zweitklassig versuchen und einen Werder-Flop, der auch in Belgien nur Joker ist.

In der 78. Minute war es soweit. Nur wenige Tage nach seinem Wechsel aus Augsburg gab Moritz Leitner am vergangenen Samstag nach Einwechslung sein Debüt im Trikot des englischen Traditionsklubs Norwich City. Bei den Kanarienvögeln will er in der zweiten englischen Liga wieder zu alter Form finden.

Mit seinen 25 Jahren hat der gebürtige Münchner schon so einiges gesehen von der Fußballwelt. Bereits im zarten Alter von 19 durfte er sich mit Borussia Dortmund zum Deutschen Meister küren und galt als vielversprechendes Talent. Im folgenden Jahr brachte es Leitner beim BVB aber nur auf zehn Startelfeinsätze und eine Odyssee der Leihgeschäfte begann.

Zunächst landete Moritz Leitner beim FC Augsburg, zog aber schnell weiter zum VfB Stuttgart, wo er den großen Durchbruch trotz regelmäßiger Spielzeit auch nicht schaffte. Nach einem halben Jahr auf der Ersatzbank von Lazio Rom zog es den Mittelfeldstrategen zurück nach Deutschland. Erneut landete Leitner in Augsburg und konnte sich dort ein zweites Mal nicht behaupten. "Er hat extrem viele Stärken, aber er muss sich einfach in ein paar Sachen anpassen", befand FCA-Trainer Manuel Baum.

Dass es nun die zweite englische Liga geworden ist, stört Leitner selbst überhaupt nicht. "Jedes Spiel dort wird mir guttun und diese Lösung ist aktuell für alle Beteiligten eine sehr smarte", sagte der vielfache deutsche Junioren-Nationalspieler, der an der Carrow Road gleich auf sechs Landsleute trifft. Christoph Zimmermann, Marco Stiepermann, Tom Trybull, Onel Hernandez, Dennis Srbeny und Marcel Franke kicken ebenfalls bei Norwich City.

Der Auftakt zu besseren Zeiten ist Moritz Leitner am Samstag schon mal geglückt. Bei seinem ersten Kurzeinsatz siegten die Kanarienvögel mit 1:0 in Brentford und verkürzten den Rückstand auf die Playoff-Ränge ein wenig.

Berliner Aufstiegsheld will es noch einmal machen

Mit Adrián Ramos kickt ein weiterer ehemaliger Dortmunder mittlerweile nur noch zweitklassig. Der Sturmtank verdient sein Geld seit einem Jahr beim FC Granada in der spanischen Segunda División.

Schon zur Rückrunde der letzten Saison war der Kolumbianer nach Andalusien gewechselt, um mit seinen Toren den Klassenerhalt in La Liga zu sichern. Immerhin gelangen Ramos im Vorjahr auch vier Treffer, den Abstieg konnte aber auch er nicht verhindern.

Wie man den direkten Wiederaufstieg schafft, weiß Adrián Ramos dafür bestens. Auf seiner ersten Deutschland-Station in Berlin schaffte der mittlerweile 32-Jährige in der Spielzeit 2010/2011 mit der Hertha den Durchmarsch zurück in die Bundesliga. Ramos steuerte damals 15 Treffer zum Aufstieg bei.

Davon ist er in der laufenden Saison allerdings meilenweit entfernt. Bei zwölf Einsätzen für den FC Granada gelang dem bulligen Angreifer nur ein einziges Tor. Auch am vergangenen Samstag blieb Ramos bei der 0:3-Lehrstunde gegen die zweite Mannschaft des FC Barcelona in 90 Spielminuten ohne Treffer.

Werder-Flop auch in Belgien nur Joker

"Ich laufe die 100 Meter unter elf Sekunden", war damals eines der Argumente von Joseph Akpala, die Werder Bremen 2,5 Millionen Euro für den nigerianischen Stürmer zahlen ließen. Gesehen hat man von diesem rasanten Tempo an der Weser wenig. Vor allem, weil es sich auf dem kurzen Weg von der Kabine bis zur Ersatzbank so schlecht sprinten lässt.

Insgesamt 21 Spiele absolvierte Akpala in der Saison 2012/13 für die Hanseaten, 18 davon als Einwechselspieler. Dabei gelang dem nigerianischen Nationalspieler genau ein einziger Treffer. Das hatte zuvor noch ganz anders ausgesehen. Beim FC Brügge traf Akpala in vier Spielzeiten 45-mal. 2008 wurde er Torschützenkönig der belgischen Liga.

Mittlerweile ist der 31-Jährige nach einem Ausflug zu Karabükspor in die türkische Liga zurück in seiner zweiten Heimat Belgien und schnürt die Schuhe für den KV Oostende. Seit 2015 gelangen ihm 13 Treffer für den Klub aus der belgischen Hafenstadt.

Seine Statistiken der laufenden Saison erinnern dabei an Bremer Zeiten. 21-mal durfte Joseph Akpala für Oostende ran, 14 Mal davon nur von der Bank. Immerhin gelangen ihm dabei zumindest schon drei Tore, das letzte am vergangenen Sonntag im Heimspiel gegen Lokeren. Die 2:3-Pleite seines Klubs konnte der Dauerjoker mit seinem Tor aber auch nicht abwenden.

Lennart Wegner

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