08.02.2018 09:00 Uhr

Im Burgenland träumt man vom Europacup

Franz Lederer:
Franz Lederer: "Wir müssen den Anspruch haben, dass wir auf Platz fünf schielen können"

Noch vor einem Jahr galt der SV Mattersburg als Fixabsteiger der österreichischen Bundesliga. Davon ist man nun weit entfernt. Im Interview mit weltfussball redet Sportdirektor Franz Lederer sogar vom Europacup. Eine legitime Zielsetzung?

Wenn man nach dem Frühjahrsauftakt geht: ja. Da putzten die Burgendländer gleich einmal den Tabellenführer Sturm Graz weg. "Wir müssen den Anspruch haben, dass wir auf Platz fünf schielen können", meinte Lederer.

Die Situation sei mit der von 2017 nicht vergleichbar: "Vor einem Jahr waren wir laut Experten chancenlos. Wir haben das mit einem Gewaltakt geschafft, mit einer unfassbar guten Rückrunde." Im Herbst habe man zwar ein bisschen den Faden verloren, insgesamt stimmt der Kurs aber.

Der Erfolgsgarant ist unbestritten der Trainer. Seit Gerald Baumgartner übernommen hat, geht es mit den Burgenländern bergauf. "Unser Präsident hatte ihn schon ein Zeiterl davor am Zettel. Er hat seine Aufgabe bislang bravourös gemeistert. Ich hoffe, dass es so weiter geht", erklärte Lederer. Eine Beifügung wollte der Sportdirektor bei der Lobeshymne auch noch loswerden: "Und er hat schon einmal ein Cupfinale gewonnen."

Hartberg - und dann?

Am 27. Februar triff Mattersburg im Viertelfinale des ÖFB Cups daheim auf Hartberg. Eine lösbare Aufgabe. Aber ist der Pokalsieg nicht ein bisschen hochgegriffen? "Ich denke schon, dass es eine legitime Zielsetzung ist. Wir sind unter den letzten acht und haben ein Heimspiel gegen einen Gegner, bei dem wir den Anspruch stellen müssen, dass wir ihn schlagen. Dann sind wir unter den letzten vier – und dann ist alles möglich."

Gerald Baumgartner wird mit seiner Erfolgsgeschichte wohl auch anderen Vereinen aufgefallen sein. Von Interessenten weiß Lederer aber nichts: "Wenn es welche gibt, bei mir hat sich noch niemand gemeldet. Ob an ihn direkt, oder an den Präsidenten jemand herangetreten ist, weiß ich nicht. Ich glaube aber, dass er sich voll auf die aktuelle Aufgabe fokussiert."

Dass Baumgartner aber durchaus eigene Ansprüche hat, ist Lederer bewusst:"Unser Trainer ist sehr ehrgeizig, das ist auch gut so. Er will gewinnen, auch weil er seine eigene Bilanz aufbessern will. Das ist völlig legitim."

Dass man in einem Frühjahr ohne Abstiegsgefahr auch schon einmal die Zügel schleifen lassen könnte, schließt Lederer kategorisch aus: "Nein. Bei uns sicher nicht. Vielleicht gibt es solche Teams oder Typen. Aber nicht bei uns." Hat man eindrucksvoll gesehen. Gegen den Winterkönig der Bundesliga.

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Johannes Sturm

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