04.03.2018 10:58 Uhr

Hoffenheim beruhigt aufgeheizte Stimmung

Die Hoffenheimer boten beim Spiel gegen Augsburg eine ordentliche Leistung
Die Hoffenheimer boten beim Spiel gegen Augsburg eine ordentliche Leistung

Das abgeklärt herausgespielte 2:0 (1:0) beim FC Augsburg kam für 1899 Hoffenheim und Trainer Julian Nagelsmann zur rechten Zeit. Die zuletzt gereizte Stimmung im Kraichgau dürfte sich vorerst beruhigen.

Der Gang zu den mitgereisten Fans war diesmal ein leichter für die Profis von 1899 Hoffenheim. Souverän und mit einer ansehnlichen Leistung 2:0 (1:0) beim FC Augsburg gewonnen, da gab es keinen Grund für weitere Spannungen. "Das Spiel hatte schon eine Bedeutung für uns", sagte Trainer Julian Nagelsmann - und diese reichte über das Sportliche hinaus.

Nach einer turbulenten Woche im Kraichgau, die mit der schon länger erwarteten Verkündung der Trennung von Sport-Geschäftsführer Hansi Flick begonnen hatte, war der erste Erfolg nach zuvor acht Spielen mit nur einem Sieg ein herbeigesehntes Signal. "Das war sehr wichtig", meinte Nagelsmann, der die Gemengelage aber lange nicht so brisant fand, wie es in der Öffentlichkeit den Anschein hatte.

"Es war kein Krisengipfel, wir haben das ausgesprochen", sagte er über das Treffen mit Fanvertretern unter der Woche. Dafür hatte der 30-Jährige selbst gesorgt. Die Unmutsbekundungen des Anhangs beim 1:1 gegen Freiburg im letzten Heimspiel hatte er sarkastisch moniert und dafür Kritik geerntet. Wie Torwart Oliver Baumann fand, seien es "irgendwelche Zuschauer" gewesen, "nicht die richtigen Fans", die gepfiffen hätten. "Der Support ist da, das wissen wir", sagte Baumann.

Nico Schulz : "Wollten nicht in Schönheit sterben"

Am Samstag in Augsburg hatte die Mannschaft sich die Unterstützung auch verdient. Stabil in der Defensive, konsequent im Umschaltspiel und auch ausreichend effektiv im Abschluss - es war ein durch und durch solider Auftritt.

"Unsere Präsenz im Mittelfeld war sehr gut, unser Konterspiel war gut, wir haben lange sehr gut gegen den zweiten Ball agiert", analysierte Nagelsmann. Nico Schulz verdeutlichte: "Wir wollten nicht in Schönheit sterben, sondern mit einfachem Fußball und viel Willen zum Erfolg kommen."

Das gelang auch, weil Andrej Kramaric (30.) schon zum sechsten Mal in der Rückrunde traf und Serge Gnabry (50.) zudem das zweite Tor auf dem Silbertablett servierte. "Er hatte eine schwierige Phase. Jetzt ist er wieder unheimlich präsent und so bedeutend, wie wir ihn gerne haben", sagte Nagelsmann über den Kroaten, der dafür sorgte, dass Hoffenheim den Kontakt zu den Europacuprängen hält. "Das sollte jetzt eine Grundlage sein für die nächsten Wochen", betonte Baumann.

Augsburg unzufrieden: "Insgesamt war das viel zu wenig"

Augsburg wäre dagegen dieses Spiel nicht als Fundament für die Schlussphase der Saison zu empfehlen. "Wir hatten kaum Tormöglichkeiten, kaum Szenen. Insgesamt war das viel zu wenig, wir hatten überhaupt kein Mittel und viel zu viele Ballverluste", urteilte Manager Stefan Reuter in aller Deutlichkeit nach dem vierten Spiel ohne Sieg in Folge.

Die Schwaben trösten sich mit der Aussicht, dass sich bis nach den Länderspielen im März die Personalsituation wieder entspannt. "Man merkt das", sagte der 1990er Weltmeister über das Fehlen von Spielern wie Torjäger Alfred Finnbogason oder Verteidiger Jeffrey Gouweleeuw. Vielleicht auch deshalb hatte FCA-Trainer Manuel Baum "nie das Gefühl, dass die Überzeugung da war, das Spiel noch zu drehen".

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