10.03.2018 19:49 Uhr

Labbadia bleibt trotz Wölfe-Tiefpunkt ruhig

Wolfsburg-Coach Bruno Labbadia sah in Hoffenheim eine schwache Leistung seines Teams
Wolfsburg-Coach Bruno Labbadia sah in Hoffenheim eine schwache Leistung seines Teams

Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg taumelt auch unter dem neuen Trainer Bruno Labbadia dem Abstieg entgegen. Wie im Vorjahr droht den Niedersachsen die Relegation.

Schmähungen der Fans blieben Bruno Labbadia immerhin erspart. Als sich der schwer gezeichnete Trainer des VfL Wolfsburg mit seinen vorgeführten Abstiegskandidaten endlich vor den Gästeblock geschleppt hatte, waren schon gar keine unzufriedenen Anhänger mehr da. Die wenigen Fans, die mitgekommen waren, hatten ihren Lieblingen rasch nach dem 0:3 (0:1) bei 1899 Hoffenheim den Rücken gekehrt - und auch Labbadia selbst hätte am liebsten wortlos das Weite gesucht.

"Es ist nicht so lustig, nach so einem Spiel Rede und Antwort zu stehen. Das ist eine bittere Niederlage und kein schönes Gefühl", sagte der Trainer, der auch nach drei Anläufen weiter auf seinen ersten Sieg mit den Wölfen in der Fußball-Bundesliga warten muss: "Wir haben nach dem 0:1 komplett die Ordnung verloren. Aber wir müssen Ruhe bewahren und die Dinge, die wir falsch gemacht haben, deutlich ansprechen."

Labbadia hat Erklärung parat

Damit hat Labbadia, der als Nachfolger von Martin Schmidt bisher nur einen Punkt verbuchen kann, in den kommenden Tagen genug zu tun. Schließlich war das Ergebnis noch schmeichelhaft für die überforderten Gäste, die nur einen Dreier in den zurückliegenden zwölf Partien geholt haben. Der VfL bleibt punktgleich mit dem FSV Mainz 05, der auf dem Relegationsplatz liegt. Wie im Vorjahr drohen den Niedersachsen Entscheidungsspiele um den Klassenerhalt gegen den Zweitliga-Dritten.

Nico Schulz (18.), Serge Gnabry (77.) und ein Eigentor von Josuha Guilavogui (80.) besiegelten die Pleite der Wolfsburger vor 25.550 Zuschauern. Es ist das erste Mal, dass Labbadia in den ersten drei Spielen bei einem Klub ohne Sieg geblieben ist. Immerhin hatte der Coach, der noch nie abgestiegen ist, eine Erklärung für die ausgebliebene Trendwende nach dem Trainerwechsel parat.

"Eine Mannschaft, die in erster Linie über das Fußballerische kommt, verliert das Selbstvertrauen viel schneller als ein Team, das eher vom Zweikampf lebt", sagte der 52-Jährige, der kein Einstellungsproblem bei seinen Profis erkannt haben will: "Unsere Mannschaft ist nun einmal so zusammengestellt, dass sie über das Fußballerische kommt. Wir können jetzt nicht anfangen, wild rumzugrätschen."

Rebbe nach Abpfiff ratlos

Wild war allerdings das, was der umstrittene Sportdirektor Olaf Rebbe nach dem Abpfiff von sich gab. Der angezählte Sportchef reihte einen fragwürdigen Satz an den nächsten und wirkte dabei fast noch hilfloser als die von ihm zusammengestellte Mannschaft. Der Tiefpunkt von Rebbes Aussagen war seine Stellungnahme zur Auswechslung des schwachen Divock Origi noch vor der Pause: "Das war nicht das, was wir mit ihm unter der Woche vereinbart haben."

Bezeichnend für den Zustand der Wölfe war der Kurz-Auftritt von Origi-Ersatz Josip Brekalo. Der Kroate zeigte gute Ansätze, stand aber nur elf Minuten auf dem Feld. Als Folge eines Zusammenpralls mit dem Hoffenheimer Eugen Polanski musste Brekalo wieder raus. Der 19-Jährige wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht.

Während der VfL vor dem Abstieg zittert, dürfen die Kraichgauer nach dem zweiten Sieg in Folge wieder verstärkt auf die erneute Teilnahme an der Europa League hoffen. Zudem feierte Julian Nagelsmann seinen 33. Sieg als TSG-Coach - damit ist er alleiniger Hoffenheimer Rekord-Trainer vor Ralf Rangnick.

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