14.03.2018 21:09 Uhr

Leipzig will sich in Russland "nicht einigeln"

Ralph Hasenhüttl steht zum zweiten Mal Roberto Mancini gegenüber
Ralph Hasenhüttl steht zum zweiten Mal Roberto Mancini gegenüber

RB Leipzig muss bei Zenit St. Petersburg im Rückspiel des Achtelfinales in der Europa League einen 2:1-Vorsprung am Donnerstag verteidigen.

Das russische Ostsee-Flair zu genießen - darauf kommt es Ralph Hasenhüttl nicht an. Mit der Aussicht auf die nächste Europa-League-Runde verblasst sogar der Charme des eigentlich so prachtvollen St. Petersburg. "Dieses Rückspiel ist das nächste Highlight unserer Vereinsgeschichte. Wir stehen vor der historischen Möglichkeit, ins Viertelfinale einzuziehen", sagte der Trainer von RB Leipzig vor dem Achtelfinal-Rückspiel am Donnerstag (19:00 Uhr) bei Gastgeber Zenit. Die Reiselust weicht dem Erfolgshunger.

Der Zeitplan ist ohnehin eng. Abschlusstraining am Mittwochvormittag auf dem heimischen Vereinsgelände am Cottaweg, anschließend der Charterflug am Mittag vom Airport Leipzig/Halle in Richtung Russland: Rund 1500 Kilometer sind es nach St. Petersburg. Nach dem Spiel am Donnerstag landet der Flieger dank Sondergenehmigung um 2:35 Uhr nachts wieder in der Heimat - vorausgesetzt, es gibt weder Verlängerung noch Elfmeterschießen.

Dabei hat die frühere Hauptstadt des russischen Zarenreichs an der Newa so viel zu bieten. Das weltberühmte Kunstmuseeum Eremitage, die Auferstehungskirche oder die Peter-und-Paul-Festung: Der Hauch der Geschichte ist hier allgegenwärtig. "St. Petersburg ist so viel ich weiß eine wunderschöne Stadt, und die Heimat von dem ein oder anderen klassischen Künstler", sagte auch Hasenhüttl.

Leipzig will sich nicht "einigeln"

Doch der Österreicher selbst ist es, der etwas Geschichtsträchtiges schaffen will in der kulturell wohl westlichsten Stadt Russlands: Das erste Europapokal-Viertelfinale der jungen RB-Vereinshistorie. Dafür muss der 2:1-Vorsprung aus dem Hinspiel in Leipzig gehalten werden. Nicht einfach, denn RB ist bereits bei einer 0:1-Niederlage draußen.

Hasenhüttl schlägt deshalb Alarm. "Ich sage ganz klar, dass wir dort ein Tor brauchen", sagte der 50-Jährige: "Wir werden das Spiel so angehen, dass wir uns nicht einigeln und 90 Minuten darauf hoffen, dass wir keins kassieren."

Dies nämlich war in der Zwischenrunde im Rückspiel zu Hause gegen den SSC Neapel geschehen. Leipzig war maßlos von der gegnerischen Offensivpower überfordert, verlor 0:2 und hatte Glück, dank des 3:1-Auswärtssieges im Hinspiel im Turnier zu bleiben.

30 Auswärtsfans erwartet

Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer muss wegen Rückenproblemen kurzfristig passen. Mithelfen können bei der Mission Viertelfinale dagegen Kevin Kampl und Konrad Laimer, die zuletzt angeschlagen waren. Beide bestritten das Abschlusstraining am Mittwoch und sind bereit für den Kader. Ob sie tatsächlich auch im für die WM neu gebauten Sankt-Petersburg-Stadion bei erwarteten Minusgraden auf dem Rasen stehen, ist jedoch fraglich.

Ganz sparten sich die meisten RB-Fans die Reise, nur 30 von ihnen werden in St. Petersburg dabei sein. Neben der Kälte, der recht weiten Anreise und der Anstoßzeit mitten in der Woche war wohl auch die Ausstellung etwaiger Visa ein limitierender Faktor

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