16.03.2018 08:10 Uhr

BVB nach der Europa-Blamage: "Verdient ausgeschieden"

Marcel Schmelzer fand nach dem schwachen Auftritt in Salzburg klare Worte
Marcel Schmelzer fand nach dem schwachen Auftritt in Salzburg klare Worte

Nach dem blamablen Scheitern im Achtelfinale der Europa League haben sich Trainer und Spieler von Borussia Dortmund zerknirscht und selbstkritisch gegeben.

"Wir haben es richtig schlecht gemacht", sagte Trainer Peter Stöger nach dem 0:0 bei Red Bull Salzburg. Das Hinspiel hatte der BVB mit 1:2 verloren. "Wir sind verdient ausgeschieden", sagte Kapitän Marcel Schmelzer, der zugleich ankündigte, dass sich der Ton intern wohl verschärfen müsse.

Auch Torhüter Roman Bürki, bezeichnenderweise bester Spieler der Dortmunder, nahm kein Blatt vor den Mund. "Wir sind nicht so aufgetreten, wie wir wollten. Wir haben haben einiges vermissen lassen, was Mentalität und Wille angeht. Wir haben zurecht dieses Spiel nicht gewonnen", sagte der Schweizer, der mehrfach eine weitere Niederlage in Europa verhinderte. Von seinen zehn internationalen Spielen in dieser Saison hat der BVB nur eines gewonnen.

Das vollmundige Versprechen der Spieler, sich mit allen Mitteln gegen den drohenden Knockout zu wehren und auf dem holprigen Stadionrasen von Salzburg eine beherzte Aufholjagd zu starten, wurde über weite Strecken ad absurdum geführt. Der erste Schuss auf das gegnerische Tor gelang erst in der 51. Minute. "Ein Maß an Überwindung wäre nötig gewesen, aber das haben wir einfach nicht drauf", polterte Stöger.

Watschn für Götze

Auch innerhalb des Teams kam niemand auf die Idee, den unwürdigen Auftritt schön zu reden. Schließlich gab es in dieser Saison nur einen Sieg in zehn Spielen auf internationaler Bühne. "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen. Am Anfang steht im Fußball immer der Kampf", klagte André Schürrle.

Kapitän Schmelzer äußerte die Hoffnung, dass die Spiele gegen die guten, aber nicht überragenden Salzburger "eine Lehre für uns sind" für das Restprogramm in der Bundesliga. "Ich will nächstes Jahr Champions League spielen, und ich hoffe, das geht nicht nur mir so", sagte er. Der BVB ist derzeit Dritter in der Tabelle, drei Punkte vor Eintracht Frankfurt auf Rang fünf. Die Mannschaft, versicherte er, habe die erforderliche Mentalität, "wir müssen sie nur auf den Platz bringen".

Mit der Auswechslung seiner wohl größten Stars Marco Reus und Mario Götze zur Halbzeit sorgte Coach Stöger unterdessen für Aufsehen. Die Herausnahme von Reus begründete er mit dessen "Problemen im Adduktorenbereich". Bei Götze verwies er jedoch unverblümt auf die schwache Vorstellung des 25-Jährigen: "Wenn gar nicht das umgesetzt wird, was wir machen wollten, müssen wir versuchen, anderen Jungs eine Möglichkeit zu geben."

Schwieriges Restprogramm

Die aufkommende Dortmunder Eiszeit verschlechtert die Position von Stöger für die in Kürze anstehenden Gespräche mit der Klubspitze über die Fortsetzung der nur bis Sommer fixierten Zusammenarbeit. Die Qualifikation für die Champions League wird für den Coach mehr denn je zur Pflicht. Doch das Restprogramm ist schwierig.

Stöger hofft, dass sein verunsichertes Team zumindest in der Bundesliga Kurs hält. "Man kann jetzt nicht sagen, dass wir total wegkippen werden. Wir hatten schließlich erst kürzlich ein positives Erlebnis", sagte er mit Verweis auf das 3:2 über Frankfurt vier Tage zuvor.

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