23.03.2018 13:01 Uhr

U21 als "Wohlfühloase" der Bundesliga-Bankdrücker

Viele Bundesliga-Bankdrücker blühen in der U21 auf
Viele Bundesliga-Bankdrücker blühen in der U21 auf

Von Torhüter Nübel bis zu den Torschützen Teuchert und Öztunali: Die Bankdrücker der Bundesliga glänzen regelmäßig bei der deutschen U21.

Bei Schalke nur Bankdrücker, im DFB-Trikot plötzlich Matchwinner: Arm in Arm schritten Schlussmann Alexander Nübel und Torschütze Cedric Teuchert nach dem klaren 3:0 (2:0) der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Israel in Richtung Kabine. Dort hockte bereits der Mainzer Levin Öztunali, der das EM-Qualifikationsspiel ebenfalls mit einem Treffer für Werbung in eigener Sache genutzt hatte. Drei Spieler, eine Geschichte: Für die Bankdrücker der Bundesliga wird die deutsche U21 regelmäßig zur "Wohlfühloase".

"Die Jungs mit wenig Spielpraxis können bei uns zeigen, was sie drauf haben. Sie kommen hier aus ihrem normalen Trott raus", sagte DFB-Trainer Stefan Kuntz über die Ausrufezeichen der Teilzeitarbeiter. Immerhin fünf Spieler des aktuellen DFB-Kaders warten noch auf ihr Bundesligadebüt. Hinzu kommen Akteure wie Schlussmann Nübel, der bei Schalke ganze zwei Minuten zwischen den Pfosten stand. Für die U21 hat Nübel dagegen schon sieben Länderspiele absolviert.

Teuchert froh über dringend benötigte Spielpraxis

Auch gegen Israel war Nübel zur Stelle, als er gebraucht wurde. "Dafür bin ich ja da. Ein paar Bälle muss ich ja halten, sonst wäre ich nicht hier", sagte der Torhüter zu seinen zwei starken Paraden vor der Pause. Am Dienstag im Kosovo wird Nübel allerdings dem Mainzer Florian Müller Platz machen müssen, so ist es mit Kuntz abgesprochen. Und dennoch: "Die ganze Mannschaft ist froh, Alex in der Kiste zu haben", meinte Klubkollege Teuchert.

Teuchert ist ein ganz ähnlicher Fall: In der Winterpause war der Torjäger vom 1. FC Nürnberg nach Schalke gewechselt, hat dort aber in der Liga noch keine Minute gespielt. In der U21 kommt er dagegen auf jetzt schon drei Tore in vier Spielen. "Hier bekomme ich Spielpraxis, die ich zur Zeit bei Schalke leider nicht so bekomme. Deswegen bin ich froh, hier meine Minuten zu machen und der Mannschaft zu helfen", sagte Teuchert.

Säulen bleiben gestandene Profis

Das galt auch für Öztunali. Der Enkel von Uwe Seeler hat zwar 104 Bundesliga-Spiele auf dem Konto und somit mehr als jeder andere U21-Nationalspieler, in Mainz saß er zuletzt jedoch meist auf der Bank. Für die deutsche U21 traf er nun kurz vor Schluss per Elfmeter zum Endstand (88.). "So leicht ist das gar nicht, auch wenn es 2:0 steht", sagte Kuntz: "Vor den Älteren zu zeigen, dass er die Verantwortung übernimmt - das hat mir sehr gut gefallen."

Die Säulen seiner Mannschaft, das machte Kuntz dann aber doch klar, bleiben gestandene Profis wie Kapitän Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) oder Waldemar Anton von Hannover 96. Doch die U21 soll auch in Zukunft ein "Wohlfühloase" für all jene Spieler bleiben, die im Klub zu kurz kommen. "Hier sind die Mitspieler gleich alt, die Stimmung ist ein bisschen lockerer, und dann wird der Druck ein bisschen geringer", sagte Kuntz: "Da ist die Chance größer, sich zu zeigen und zu profilieren." So wie am Donnerstag in Braunschweig.

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