28.03.2018 14:34 Uhr

WM-Favoriten lassen Muskeln spielen

Spanien feierte einen 6:1-Kantersieg gegen Argentinien
Spanien feierte einen 6:1-Kantersieg gegen Argentinien

Spanien in Galaform, Frankreich verbessert, Brasilien und Belgien lauern: Die Favoriten für die WM in Russland kristallisieren sich immer mehr heraus. Weltmeister Deutschland erwartet eine starke Konkurrenz.

Nein, von der Rolle des Top-Favoriten für die WM in Russland wollte Spaniens Trainer Julen Lopetegui nichts wissen. Die Gala-Vorstellung seiner Furia Roja um Dreifach-Torschütze Isco beim 6:1 gegen Argentinien "ändert nichts", sagte Lopetegui, wie alle Mannschaften werden auch die Spanier die Gruppenphase "mit null Punkten beginnen - aber mit Moral".

Das Selbstvertrauen von Andres Iniesta und Co. dürfte nach den mehr als überzeugenden Vorstellungen gegen den Vize-Weltmeister und zuvor gegen den Weltmeister Deutschland (1:1) noch einmal einen Schub bekommen haben. Rund elf Wochen vor Beginn des Turniers scheinen die Spanier unter den Favoriten auf den Goldpokal derzeit in bester Verfassung zu sein.

Aber auch Frankreich, Brasilien und Belgien machen sich auf, um am Thron der DFB-Elf zu rütteln. Europameister Portugal um Cristiano Ronaldo schwächelt hingegen, England wirkt stabil - hat aber kaum Phantasie im Angriff für den ganz großen Coup.

Anders Frankreich: Ousmane Dembélé, Anthony Martial, Antoine Griezman und natürlich Shootingstar Kylian Mbappe sorgen für mehr als genug Kreativität bei der Équipe Tricolore. WM-Gastgeber Russland war beim 3:1 nicht mehr als ein ziemlich überforderter Sparringpartner für die Mannschaft von Didier Deschamps. Der 49-Jährige warnte wie sein Kollege Lopetegui aber vor zu viel Zufriedenheit: "Es gibt immer Dinge, die wir verbessern können."

Argentiniens Pleite "hinterlässt Spuren"

Frankreichs Problemchen hätte Jorge Sampaoli wohl nur zu gerne. "Spanien hat uns heute geohrfeigt", sagte Argentiniens Nationaltrainer nach dem Debakel von Madrid, das Lionel Messi nur auf der Tribüne verfolgte - bis er zwölf Minuten vor Schluss verschwand. Natürlich fehlten dem WM-Finalisten von 2014 die Tempodribblings des Superstars vom FC Barcelona, doch der Auftritt deckte schonungslos die argentinischen Schwächen auf.

Vor allem in der Defensive. "Diese Pleite hinterlässt Spuren mit Blick auf die WM", sagte Carlos Bilardo, Argentiniens Weltmeister-Trainer von 1986 hinterher. Der Erzrivale Brasilien verströmt unter Tite hingegen wieder alte Klasse und konnte durch das 1:0 gegen Deutschland auch ein bisschen die 7:1-Wunde von Belo Horizonte schließen.

Belgien seit 16 Spielen ungeschlagen

Der Hype um Belgiens hoch veranlagte Mannschaft mit Stars wie Kevin de Bruyne oder Eden Hazard hat sich nach der enttäuschenden EM 2016 zwar etwas gelegt, aber unter Neu-Trainer Roberto Martínez entwickeln die Red Devils zunehmend mehr Reife im Spiel. Nach dem 4:0 gegen Saudi Arabien ist das Team jetzt seit 16 Spielen ungeschlagen. "Wir haben alle nur ein Ziel: Das Finale zu erreichen", sagte Hazard.

Vom Finale träumen dürfen Portugal (zuletzt 0:3 gegen die Niederlande) und England derzeit sicher nicht. Allerdings wächst nach dem 1:1 gegen Italien und dem 1:0 gegen Oranje auf der Insel die Zuversicht, dass sich die Three Lions nicht wieder blamieren wie bei der WM in Brasilien (Aus in der Vorrunde) oder der EM in Frankreich (Aus im Achtelfinale gegen Island). "Mir haben die beiden Spiele sehr gut gefallen. Ich finde die Leistungen und die Arbeit der Jungs sehr ermutigend", sagte Trainer Gareth Southgate.

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