02.04.2018 16:30 Uhr

"Die werden bereit sein. Wir aber auch!"

Der neue Leitwolf: Didi Kühbauer
Der neue Leitwolf: Didi Kühbauer

Didi Kühbauer hat das Trainerszepter beim SKN übernommen. Und es dauerte nicht lange, bis seine Wölfe die ersten Zweikampfübungen zu absolvieren hatten.

Ostermontag, St. Pölten, 17 Grad, leicht windig. Auch weltfussball.at ist vor Ort, als Didi Kühbauer pünktlich um 15:00 Uhr im Sportzentrum NÖ auf dem Trainingsplatz 1 die Mission Klassenerhalt in Angriff nimmt. Drei Kamera-Teams und knapp 50 Trainings-Kiebitze - darunter der komplette SKN-Vorstand inklusive Thomas Nentwich, General Manager Andreas Blumauer - und ein paar Spaziergänger und Radfahrer, die den Traisendamm herab kommen, verfolgen das Geschehen. Ein paar stolze Fans tun dies sogar in der SKN-Wäsch'.

Sportkoordinator Marcel Ketelaer stellt, unterstützt von Masseur Hans Fehringer, die Hütchen auf. Athletiktrainer Christian Balga leitet das Aufwärmprogramm, ehe die 17 fitten Feldspieler und drei Torleute gesplittet werden und Kühbauer assistiert von Co-Trainer Markus Schopp übernimmt.

Am Programm stehen diverse Pass-Übungen, Torabschluss-Übungen und auch Zweikampf-Situationen werden in kleinen Gruppen geübt. Kühbauer gibt von Zeit zu Zeit Anweisungen. Die leicht angeschlagenen Ahmet Muhamedbegovic und Eren Keles spulen um das Feld Runden, Philipp Malicsek tut dies bei den angrenzenden Viehofner Seen und Maximilian Entrup trainiert in den Räumlichkeiten der NV Arena.

"Nicht alles richtig gemacht"

Vor dem ersten offiziellen Training stellt sich Kühbauer im Presseraum den Journalisten. Weltfussball will von ihm wissen, ob er die Trainingsteuerung schon in Richtung Relegation ausrichtet und potenzielle Gegner beobachten lässt. "Deren Spiele sind ja freitags. Also werfen wir sowieso ein Auge darauf. Genauer werden wir das machen, wenn es soweit kommt", so Kühbauer, "Wir werden jedenfalls nicht so überheblich sein, dass wir glauben, dass wir die dann vernaschen. Die werden bereit sein. Wir aber auch!"

Blumauer bestätigt, dass es bis Saisonende keine Änderungen mehr geben wird im SKN-Trainerstab. Kühbauer gibt vor den versammelten Medien noch ungefragt zu: "Ich habe in meinem Leben nicht immer alles richtig gemacht ... allerdings auch nicht viel falsch." Soll heißen: Der bald 47-Jährige hat seit seinem letzten Trainerjob (beim WAC bis November 2015) Selbstreflexion betrieben, die Szene auch von außen beobachtet und tritt mit voller Frische seine "Mammutaufgabe" an.

Moonwalk am Voith Platz

Dem St. Pöltner Publikum ist Kühbauer teilweise schon näher bekannt. In einem seiner ersten Spiele als Profi-Trainer bei der Admira beorderte ihn Schiedsrichter Louis Hofmann wegen "übertriebenen Jubels" auf die Hauptribüne des Voith Platzes. "Don Didi" hatte den Treffer von Martin Pušić zum 4:2-Auswärtssieg im NÖ-Derby tanzend zelebriert.

Sonst kam Kühbauers "Moonwalk" (à la Michael Jackson †) aber sehr gut an. Selbst der überaus ehrgeizige, unterlegene SKN-Trainer Martin Scherb meinte nachher schmunzelnd: "Ein bisschen Show gehört ja dazu."

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>> Kühbauer: "Da müssten sie mich einsperren"

Thomas Schöpf

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