08.04.2018 12:19 Uhr

Rapid: Misstöne trotz Siegesserie

Die Rapid-Fans waren trotz des Sieges nicht zufrieden
Die Rapid-Fans waren trotz des Sieges nicht zufrieden

Dass Rapid beim knappen 2:1-Heimsieg über Schlusslicht St. Pölten auf viel Glück angewiesen war, sorgte bei den Fans für Unmut. Trainer und Spieler zeigen Verständnis für die Pfiffe und üben sich in Selbstkritik.

Im Normalfall sollten drei Erfolge en suite in der Bundesliga für allgemeine Zufriedenheit sorgen. Bei Rapid hingegen war nach dem Heim-2:1 über den SKN St. Pölten bei weitem nicht alles eitel Wonne. Der mühevolle Sieg über das abgeschlagene Schlusslicht wurde von vielen der 9.200 Zuschauer im teilweise gesperrten Allianz-Stadion mit Pfiffen begleitet.

Dennoch bemühten sich die Hütteldorfer danach, die positiven Aspekte hervorzuheben. "Im Endeffekt ist es wichtig, dass wir drei Punkte gemacht haben. Wenn man dreimal hintereinander gewinnt, möchte ich nicht alles schlechtreden", erklärte Trainer Goran Djuricin. Der Wiener musste jedoch zugeben, dass man im Finish nur knapp an einem Punkteverlust vorbeischrammte. "Da ist das Spiel an der Kippe gestanden."

In dieser Phase durfte sich Rapid über mangelndes Glück nicht beschweren. "Aber wir haben in den letzten Monaten so wenig Glück gehabt. Ich sage immer, das kommt zurück", meinte Djuricin. Bei den Anhängern sorgte es allerdings für Unmut, dass die Grün-Weißen gegen den abgeschlagenen Tabellenletzten auf Fortuna angewiesen waren. "Es tut mir leid für die Fans, die sich ein Spektakel erwartet haben", entschuldigte sich Djuricin.

Rapidler Murg: "Wir wissen, dass nicht alles gut ist"

Selbstkritik gab es auch von Spieler-Seite. Thomas Murg etwa sprach von einem verdienten Sieg, merkte jedoch an: "Wir haben dreimal hintereinander gewonnen, aber wir wissen, dass nicht alles gut ist." Kapitän Stefan Schwab meinte: "Es zieht sich schon die ganze Saison durch, dass wir es nicht schaffen, länger als 45 oder 60 Minuten gut zu spielen."

Der Mittelfeldspieler profitierte bei seinem Elfmetertreffer ebenso wie zuvor Giorgi Kvilitaia von Unebenheiten im Rasen des Allianz-Stadions. Bei beiden Strafstößen wäre St. Pöltens Goalie Christoph Riegler wohl dran gewesen, allerdings sprang der Ball jedes Mal unglücklich für den SKN auf und damit ins Tor. "Das war Glück, aber ein anderes Mal habe ich mir wegen eines Rasenziegels den Knöchel gebrochen", sagte Schwab in Anspielung auf seine vor eineinhalb Jahren im Derby erlittene Verletzung.

Am kommenden Sonntag steht wieder ein Duell mit der Austria an, die in dieser Partie auf die gesperrten Schlüsselspieler Raphael Holzhauser und Tarkan Serbest verzichten muss. "Das ist für uns sicher kein Nachteil. Aber nur weil zwei fehlen, werden wir die Austrianer sicher nicht unterschätzen", versprach Djuricin.

Ob Philipp Schobesberger im Happel-Stadion zur Hütteldorfer Startformation zählen wird, ist fraglich. Der Flügelspieler, zuletzt zweimal nur Ersatz, bekam gegen St. Pölten wieder die Chance in der Anfangself und nutzte sie nicht. Seit seiner Vertragsverlängerung im Herbst lieferte der nach einer Stunde ausgetauschte Oberösterreicher zumeist enttäuschende Leistungen ab. "Man muss ihn individuell behandeln, ob das bei der Trainingssteuerung oder psychisch ist. Er ist ein eigener Typ", erklärte Djuricin. Schobesberger sei müde gewesen. "Es ist ihm einfach nicht viel gelungen heute", gab der Rapid-Coach zu.

Verbesserter SKN erneut punktelos

Das traf für den Großteil der SKN-Profis nicht zu - die Niederösterreicher zeigten sich im ersten Match unter Dietmar Kühbauer stark verbessert. Deshalb sprach der Ex-Teamspieler auch von einem gelungenen Einstand. "Aber zufrieden wäre ich nur, wenn wir uns belohnt hätten."

Bei zehn Punkten Rückstand auf den vom WAC gehaltenen Platz neun und noch sieben ausstehenden Runden ist die Relegation für St. Pölten wohl unvermeidlich. "Doch ich bin guter Dinge, dass wir dort bestehen können", betonte Kühbauer.

apa

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