21.04.2018 12:28 Uhr

Rauball ernüchtert: BVB kein "Bayern-Jäger"

BVB-Präsident Reinhard Rauball stapelt tief
BVB-Präsident Reinhard Rauball stapelt tief

BVB-Präsident Reinhard Rauball sieht seine Borussia in der Fußball-Bundesliga langfristig nicht auf Augenhöhe mit dem deutschen Rekordmeister Bayern München. Bundesliga-Reformen lehnt der DFL-Boss aber grundsätzlich ab.

"Ich finde, dass wir gut beraten sind, wenn wir uns, kurzfristig jedenfalls, nicht als Bayern-Jäger sehen", sagte Rauball im Interview mit der "Süddeutschen Zeitung und ergänzte: "Dass wir den Erwartungshorizont etwas zurücknehmen und uns als diejenigen sehen, die wieder versuchen, eine fußballerische Zukunft zu kreieren."

Angesprochen auf den Kampf um die Meisterschale in den nächsten Jahren gab sich der 72-Jährige mit Blick auf die übermächtige Konkurrenz aus München fast demütig: "Unser Sportdirektor Michael Zorc hat gesagt, dass wir innerhalb der nächsten zehn Jahre wieder dabei sind. Ich sage: Ich wünsche es mir so."

Personeller Aderlass bei Schwarz-Gelb

Besonders die zahlreichen Abgänge in Dortmund hätten der Borussia in den letzten Jahren ordentlich zugesetzt. "Beim BVB bröckelte das Personaltableau über die Jahre weg", klagte der Jurist. Nach den Abgängen von Leistungsträgern wie Mats Hummels, Henrikh Mkhitaryan, Ilkay Gündogan und Robert Lewandowski verließen jüngst auch Ousmane Dembélé und Pierre-Emerick Aubameyang den Ruhrgebietsverein: "Das ist eine Mannschaft von internationaler Klasse. Das konnten Ergänzungstransfers nicht ausgleichen."

Trotz der aktuellen Langeweile an der Bundesligaspitze positioniert sich der DFL-Präsident gegen Playoffs in der deutschen Eliteliga: "Ich bin dagegen, weil die Bundesliga ein Erfolgsmodell ist, trotz aller Diskussionen, die wir im Moment haben."

Bundesliga ist Zuschauermagnet

Derzeit sei nur die englische Premier League erfolgreicher als die Bundesliga. Spanien sei auf gleicher Höhe, Italiens und Frankreichs Ligen stünden dahinter. "Das bestätigen uns alle Zahlen", sagte Rauball. "Es schauen am Wochenende 15 Millionen Leute Bundesliga - und 15 Millionen müssen sich nicht unbedingt irren."

Mögliche Reformen im Wettbewerbsmodus der Bundesliga werden derzeit diskutiert, weil Rekordmeister FC Bayern seit Jahren fast nach Belieben die Liga dominiert. In dieser Saison wurden die Münchner zum sechsten Mal in Serie Meister - diesmal bereits am 29. Spieltag.

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