13.05.2018 10:29 Uhr

Schlaglichter: Historisches Köln-Küken und Co.

Yann Aurel Bisseck avancierte zum jüngsten deutschen Bundesligaspieler
Yann Aurel Bisseck avancierte zum jüngsten deutschen Bundesligaspieler

Die Bundesliga-Saison 2017/2018 ist Geschichte, hat an 34 Spieltagen allerdings ihre Fußabdrücke in den Geschichtsbüchern des deutschen Fußballs hinterlassen. Wir haben für euch Rekorde, Kurioses und Statistiken gesammelt:

TORE: Die Fans der Fußball-Bundesliga konnten sich in der Saison 2017/18 über insgesamt 855 Tore freuen - dies entspricht einem Schnitt von 2,79 Treffern pro Partie. Die Profis trafen im Vergleich zur Vorsaison damit 22-mal weniger. Die Krone des besten Torschützen setzte sich Münchens Robert Lewandowski mit 29 Treffern auf.

TORFLUT: Außergewöhnlich torreich waren in dieser Meisterrunde der 17. und der 34. Spieltag, als in neun Partien 36 Treffer fielen. Die höchsten Siege in dieser Spielzeit waren drei Erfolge mit je sechs Toren Differenz. Bayern München deklassierte den HSV und den BVB, 1899 Hoffenheim überrollte den 1. FC Köln. Die torreichsten Partien waren das kuriose 4:4 im Revier-Derby zwischen Dortmund und Schalke am 13. Spieltag sowie das 4:4 zwischen Hannover 96 und Bayer Leverkusen am 17. Spieltag.

ZUSCHAUER: In der 55. Bundesliga-Saison strömten insgesamt 13.656.942 Zuschauer in die Stadien - dies entspricht einem Schnitt von 44.630 Zuschauern pro Spiel. Der Zuschauer-Zuspruch ist im Vergleich zur Vorsaison um 953.215 Fans gestiegen.

PLATZVERWEISE: In der Saison 2017/18 gab es nur 42 Platzverweise. 20 Rote und 22 Gelb-Rote Karten wurden von den Unparteiischen ausgesprochen. Es ging auf den Plätzen damit wesentlich sportlicher zu als in der Vorsaison, als die Referees 56 Spieler vorzeitig zum Duschen geschickt hatten (28 Rote Karten/28 Gelb-Rote Karten).

500: Jupp Heynckes hat am 12. Spieltag durch das 3:0 (2:0) des FC Bayern München gegen den FC Augsburg seinen 500. Sieg in der Bundesliga gefeiert. Zum 326. Mal verließ der 72-Jährige als Trainer den Platz als Sieger, zuvor war er auch an 174 Siegen als Spieler beteiligt gewesen. 

20.000: Dortmunds Shinji Kagawa erzielte am 19. Spieltag bei Hertha BSC das 20.000 Auswärtstor in der Historie der Bundesliga. Das erste Auswärtstor erzielte der Dortmunder Timo Konietzka am 24. August 1963 in Bremen, das gleichzeitig auch das erste Bundesliga-Tor überhaupt war.

51.000: Franck Ribéry von Bayern München erzielte am 26. Spieltag gegen Hamburg das 51.000 Tor der Bundesliga-Historie. Karim Bellarabi von Bayer Leverkusen hatte am 21. Spieltag der Saison 2016/17 mit seinem Treffer zum 1:0 beim FC Augsburg das 50.000. Tor erzielt.

ELFMETER: 93 Strafstöße wurden von den Unparteiischen 2017/18 verhängt. 68 davon wurden verwandelt, 25-mal blieben die Keeper Sieger. Dies entspricht einer Erfolgsquote von 73,12 Prozent. Damit haben sich die Schützen im Vergleich mit der Erfolgsquote des Vorjahres von 72,45 Prozent minimal gesteigert. 2016/17 gab es 98 Elfmeter. Davon wurden 71 verwandelt und 27 verschossen.

EIGENTORE: Insgesamt fielen 20 Eigentore in der Saison 2017/18 - drei mehr als in der Vorsaison. Bremen und Schalke profitierten am häufigsten (dreimal). Freiburg traf am häufigsten in die falsche Richtung (viermal.) Die meisten Eigentore (33) in einer Saison fielen 2001/02, die wenigsten 1966/67 (10). In der ewigen Rangliste der Eigentorschützen führen Nikolce Noveski (FSV Mainz 05) und Manfred Kaltz (Hamburger SV) mit jeweils 6 Eigentoren. Münchens Niklas Süle unterliefen in dieser Spielzeit drei Eigentore - das "glückte" zuletzt Kaltz 1977/78. Der aktive Bundesligaspieler mit den meisten Eigentoren ist Marco Russ von Eintracht Frankfurt (5).

EIGENTORE II: Kevin Akpoguma von 1899 Hoffenheim avancierte am 13. Spieltag in Hamburg zum historischen Pechvogel. Der Verteidiger hatte das 1000. Eigentor in der Geschichte der Bundesliga erzielt. "World-Cup-Willi" Schulz von Schalke 04 hatte am zweiten Spieltag der Premieren-Saison 1963/64 zum ersten Mal ins eigene Netz getroffen.

DAUERBRENNER: Vier Feldspieler haben am Samstag die "perfekte" Bundesliga-Saison mit 3060 Minuten auf dem Platz vollendet. Matthias Ginter (Borussia Mönchengladbach), Christian Günter (SC Freiburg), Naldo (Schalke 04) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart) verpassten keine Minute der Spielzeit 2017/2018. Gleiches gilt für die sechs Torhüter Lukás Hrádecký (Eintracht Frankfurt), Ron-Robert Zieler (Stuttgart), Koen Casteels (VfL Wolfsburg), Oliver Baumann (1899 Hoffenheim), Jiri Pavlenka (Werder Bremen) und Timo Horn (1. FC Köln).

JUGENDSTIL: Jann-Fiete Arp vom Hamburger SV traf am 10. Spieltag gegen Hertha BSC (1:2) im Alter von 17 Jahren, 8 Monaten und 22 Tagen zum ersten Mal in der Bundesliga. Damit war der Hamburger der erste Torschütze in der Bundesliga, der im neuen Jahrtausend geboren wurde. 

JUGENDSTIL II: Der Kölner Yann Aurel Bisseck reifte am 13. Spieltag zum jüngsten deutschen Bundesligaspieler der Geschichte. Der U17-Nationalspieler debütierte gegen Hertha BSC im Alter von 16 Jahren 11 Monaten und 28 Tagen. Damit ist Bisseck der zweitjüngste Bundesligaspieler überhaupt. Nur der Dortmunder Nuri Sahin war bei seinem Bundesligadebüt 27 Tage jünger.

NIEDERLANDE: Bayern-Star Arjen Robben hatte am 11. Spieltag im Spitzenspiel bei Borussia Dortmund seinen 93. Bundesliga-Treffer erzielt und ist alleiniger niederländischer Rekordtorschütze in der Bundesliga. Der Münchner überholte damit Willi "Ente" Lippens, langjähriger Linksaußen bei Rot-Weiss Essen und Borussia Dortmund. Robben hat nach Abschluss der Saison 95 Tore auf dem Konto.

QUICKIE: Berlins bosnischer Goalgetter Vedad Ibisevic erzielte in Wolfsburg nach 20 Sekunden das schnellste Tor in dieser Spielzeit. Kurios: Der Gastgeber aus Niedersachsen hatte zuvor den Anstoß ausgeführt. Ibisevic traf bereits das vierte Mal in seiner Karriere innerhalb der ersten 60 Sekunden einer Partie und stellte damit den Rekord von "Bomber" Gerd Müller ein.

SPÄT: Der Freiburger Nils Petersen traf am 15. Spieltag gegen Köln in der 90. Minute und der fünften Minute der Nachspielzeit vom Punkt. Zum ersten Mal in der Bundesligageschichte trat damit eine Mannschaft in einem Spiel in der Schlussminute inklusive Nachspielzeit zu zwei Elfmetern an.

AUFHOLJAGD: Beim turbulenten 4:4 (0:4) von Schalke 04 bei Borussia Dortmund gelang es einer Bundesliga-Mannschaft erst zum zweiten Mal, einen Vier-Tore-Rückstand aufzuholen. In der Saison 1976/77 hatte Bayern München beim VfL Bochum mit 0:4 zurückgelegen und am Ende mit 6:5 gewonnen.

ABGEZOCKT: Schalke 04 bekam in dieser Spielzeit zehn Elfmeter (Höchstwert in der Liga) zugesprochen - und hat alle verwandelt. Allein der Algerier Nabil Bentaleb verwandelte alle vier Strafstöße für S04. Neben Königsblau haben auch Mainz (4/4), Augsburg (4/4), Köln (3/3), sowie Frankfurt (3/3) jeden Strafstoß versenkt.

TORLOS: Dennis Diekmeier vom Hamburger SV hat am 2. Spieltag gegen den 1. FC Köln sein insgesamt 183. Bundesligaspiel absolviert, abermals nicht getroffen und damit den Torlos-Rekord von Markus Schuler in der Fußball-Bundesliga übertroffen. Schuler war in insgesamt sieben Spielzeiten für Hannover 96 und Arminia Bielefeld aktiv. Dem 28 Jahre alten Außenverteidiger des HSV, der danach noch 20 weitere Spiele absolvierte, ist nach seiner insgesamt neunten Bundesliga-Saison weiterhin kein Treffer vergönnt.

PREMIERE: Erstmals in der Geschichte der Bundesliga hat Referee Tobias Stieler aus Hamburg am 1. Spieltag auf den zu dieser Saison eingeführten Videobeweis zurückgegriffen. Vor dem verwandelten Foulelfmeter von Münchens Robert Lewandowski sichtete der Unparteiische die Videobilder der vorausgehenden Spielsituation und entschied letztlich auf Strafstoß.

PREMIERE II: Erstmals in der Bundesliga-Geschichte stellte am 2. Spieltag ein eingewechselter Schiedsrichter einen Spieler vom Feld. Bei der Partie des 1. FC Köln gegen den Hamburger SV (1:3) übernahm Sören Storks (zuvor vierter Offizieller) für den verletzten Felix Brych und zeigte nur Sekunden später dem Hamburger Mergim Mavraj die Gelb-Rote Karte. 

PREMIERE III: Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus aus Langenhagen hat am 3. Spieltag Fußball-Geschichte geschrieben. Die 39 Jahre alte Polizeihauptkommissarin leitete im Berliner Olympiastadion als erste Frau ein Spiel in der Bundesliga. Nach zehn Jahren in der 2. Liga war Steinhaus im Mai in die Riege der 24 Bundesliga-Schiedsrichter aufgestiegen.

TIMING: Nationalspieler Sandro Wagner hat am 4. Spieltag deutsche Fußball-Geschichte geschrieben. Der Stürmer traf für seinen ehemaligen Klub 1899 Hoffenheim um 13:36 Uhr in der sechsten Spielminute zur 1:0-Führung gegen Hertha BSC - das ist die früheste Uhrzeit, zu der je ein Bundesliga-Treffer erzielt wurde. Zuvor waren Bundesliga-Spiele nie vor 14:00 Uhr angepfiffen worden.

BRASILIANISCH: Schalkes Naldo avancierte durch seinen 337. Bundesligaeinsatz am 20. Spieltag zum Rekord-Brasilianer in der Bundesliga. Mit seinem Auftritt im Spiel gegen Stuttgart überholte der Innenverteidiger Ze Roberto (336 Spiele für Leverkusen, Bayern und Hamburg) und stieg zum alleinigen Rekordhalter auf. Der 35-Jährige spielt seit 2005 in der Bundesliga und trug dabei neben dem königsblauen Trikot auch die Jerseys von Bremen und Wolfsburg. Dem Brasilianer gelangen bislang 46 Treffer in der Liga. Auch in dieser Saison ist Naldo mit sieben Toren torgefährlichster Abwehrspieler der Liga und hat nunmehr 351 Partien bestritten. 

KURIOSUM: Schiedsrichter Guido Winkmann aus Kerken sorgte für ein Novum in der Bundesliga. Zunächst pfiff der Unparteiische die erste Halbzeit ab, entschied dann aber nachträglich auf Handelfmeter (nach Videobeweis) für Mainz und musste den SC Freiburg wieder aus der Kabine holen. Pablo de Blasis verwandelte den Strafstoß für die Nullfünfer. 

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