30.05.2018 09:22 Uhr

Matthäus: Bayern droht internationale Durststrecke

Lothar Matthäus gewann als Spieler mit dem FC Bayern München sieben Meistertitel
Lothar Matthäus gewann als Spieler mit dem FC Bayern München sieben Meistertitel

Nach dem erneuten Aus im Champions-League-Halbfinale steht beim Fußball-Bundesligisten Bayern München im Sommer unter dem neuen Trainer Niko Kovac ein Umbruch an. Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus sprach nun über die Chancen der Münchener in der Königsklasse und legte seine Überlegungen hinsichtlich der Transferpolitik dar.

In einem Gastbeitrag in der "Sport Bild" äußerte Matthäus Zweifel daran, dass der FC Bayern in den nächsten Jahren die Champions League gewinnen kann: "Die Bayern bräuchten bei Transfers und der Auslosung viel Glück, wenn es in den nächsten fünf Jahren zum Triumph in der Königsklasse reichen soll." Gerade Vereine aus England und Spanien hätten demnach größere finanzielle Möglichkeiten als der deutsche Rekordmeister.

In ferner Zukunft sieht der Weltmeister von 1990 hingegen durchaus die Gelegenheit für einen Triumph der Bayern, wenn die UEFA die Regularien forciert: "Erst wenn das Financial Fairplay besser greift und es im europäischen Fußball härtere Regeln und Strafen gibt, steigen die Chancen des FC Bayern wieder," so Matthäus.

Um in den nächsten Jahren den Anschluss an die Konkurrenz zu halten, müssten aber schon jetzt namhafte Neuzugänge in Erwägung gezogen werden, auch wenn diese die bisherige Transferpolitik an der Isar torpedierten: "Die Verantwortlichen sollten jetzt schon einen Betrag von 100 Mio. Euro investieren, wenn ein Spieler wie Paulo Dybala von Juventus Turin auf dem Markt wäre".

"Bayern sollte Thiago abgeben"

Dennoch plädierte Matthäus auch dafür Stars zu verkaufen, sofern der Preis stimmt: "Wenn ein Verein 60 Mio. für [Thiago] bietet, sollte Bayern nicht zögern und ihn abgeben." Leistungsträger wie Robert Lewandowski oder Jérôme Boateng dürften die Bayern jedoch nur ziehen lassen, wenn adäquater Ersatz bereitstünde.

Matthäus sieht hinsichtlich der beiden abwanderungswilligen Stammkräfte mit den Personalien Antonio Rüdiger und Kevin Vogt im Abwehrbereich und Timo Werner und Álvaro Morata im Sturmzentrum jedoch interessante Alternativen auf dem Markt.

Star-Spieler auch gegen ihren Willen zu halten, oder wegen eines übermäßig breiten Kaders nur auf der Bank sitzen zu lassen, sei der Harmonie im Team wenig zuträglich: "Es darf nicht, wie zuletzt mehrmals der Fall, Unruhe wegen persönlicher Eitelkeiten geben", schrieb Matthäus und führte aus: "Öffentlich vorgetragene Unzufriedenheit haben meiner Meinung nach die Konzentration gestört und größere Erfolge in dieser Saison verhindert."

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