weltfussball beweist nach Brasiliens 3:0-Sieg gegen Österreich bei der Generalprobe für die WM in Russland Zweikampfstärke und ergattert sogar eine Antwort von "Seleção"-Superstar Neymar.

Wer in einem Presseraum Statements von Brasiliens Ober-Ballzauberer Neymar bekommen will, braucht drei Dinge: Geduld, Robustheit und eine flinke Zunge. Über eineinhalb Stunden ließen die Nationalspieler der "Seleção" die Journalisten nach dem 3:0-Sieg über Österreich in der Mixed Zone des Ernst-Happel-Stadions warten, ehe sie sich von den Katakomben an den Reportern vorbei zum Bus begaben.

Als einer der letzten kam ihr Superstar heraus. Gut gelaunt schlenderte Neymar durch den Gang, nachdem er bei der Generalprobe für die Weltmeisterschaft in Russland keinen Zweifel an seiner Fitness gelassen hatte. 84 Minuten war er gegen die ÖFB-Elf mit von der Partie und erzielte auch im zweiten Spiel nach seinem auskurierten Mittelfußbruch einen sehenswerten Treffer.

Neymar: "Jetzt sind wir gut für die WM vorbereitet"

Nach dem Duell auf dem grünen Rasen ging es für die anwesenden Journalisten in die Vollen. weltfussball beschloss, im Ringen um eine Antwort des 26-Jährigen eine Schwäche zu einer Stärke zu machen. In Ermangelung an Portugiesisch-Kenntnisse legten wir unseren "Neymar!"-Rufen das Anliegen, ob denn eine Frage auf Spanisch möglich wäre, nach. Immerhin spielte der Weltklassestürmer vor seinem Wechsel zu Paris Saint-Germain vier Jahre in Barcelona.

Damit hatten wir uns von der Menge abgehoben. Neymar nickte und blieb bei uns stehen. "Viele Tritte" habe er von dem Match mitgenommen, ließ er uns wissen und brachte seinen Unmut über das - seiner Ansicht nach sehr harte - Einsteigen der Österreicher mit einem Lächeln zum Ausdruck.

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Als Interviewer bekommt man von den Seiten längst Ellbogen in die Rippen sowie von hinten Mikros gegen den Kopf. Neymar spricht unbeirrt weiter: "Es war ein sehr gutes Spiel von uns", so der nun 55-fache Teamtorschütze. "Wir haben große Qualität gezeigt und sind sehr glücklich über diesen Sieg. Jetzt sind wir gut für die Weltmeisterschaft vorbereitet."

Die nächste Frage bleibt uns im Hals stecken, kaum haben wir den Mund aufgemacht. Von rechts grätscht ein Kollege auf Portugiesisch dazwischen, um Neymars Aufmerksamkeit für weltfussball ist es geschehen. Nach zwei kurzen Antworten für seine Landsmänner folgt Brasiliens Hoffnungsträger auf den WM-Titel dem Tross seiner Teamkollegen in Richtung Bus und zieht von dannen. Ein langer Länderspiel-Nachmittag geht zu Ende. Auch für die Geduldigsten unter den Journalisten.

David Mayr