18.06.2018 09:35 Uhr

England gegen Tunesien mit Hoffnung und Zweifel

Harry Kane ist nach Russland gekommen
Harry Kane ist nach Russland gekommen "um das Turnier zu gewinnen"

Vor dem Start in die WM in Russland pendelt die Stimmungslage rund um Englands Nationalmannschaft zwischen Hoffnung und Zweifel. Dem Champion von 1966 werden zwar zumeist nur Außenseiter-Chancen auf den Titelgewinn eingeräumt, die Spieler aber gaben sich vor dem Auftritt in Wolgograd gegen Tunesien betont zuversichtlich.

So traut etwa Harry Kane den "Three Lions" den großen Wurf zu. "Ich fahre nach Russland, um das Turnier zu gewinnen. Wenn ich etwas anderes sagen würde, würde ich lügen." Der Tottenham-Goalgetter ist einer der wenigen englischen Internationalen, die zu den Top-Spielern der Premier League gehören. Die meisten Stars der finanzkräftigsten Liga der Welt stammen jedoch seit Jahren aus dem Ausland, was sich regelmäßig im Abschneiden der Engländer bei Endrunden widerspiegelt.

Seit dem dritten Platz bei der WM 1990 reichte es gerade einmal zu zwei Viertelfinal-Teilnahmen, auch bei Europameisterschaften kamen die Engländer in diesem Jahrtausend nie weiter als in die Runde der letzten acht. Deshalb sind die Erwartungen bei Fans und Medien nicht allzu hoch, was Verteidiger Kieran Trippier nicht weiter stört. "Viele schreiben uns ab, aber wir glauben, dass wir hier ein großartiges Team haben", sagte Kanes Clubkollege und legte nach: "Wir haben so viel Qualität, das ist fast beängstigend: die Dynamik, die Jugend. Wir glauben, dass wir sehr weit kommen können."

Zumindest ein Blick auf die jüngere Vergangenheit macht diesen Optimismus nachvollziehbar. England überstand die WM-Qualifikation ungeschlagen und holte aus den letzten vier Testspielen drei Siege und ein Remis. Doch auch die Bilanz von Tunesien kann sich sehen lassen: Die "Adler von Karthago" verloren ebenfalls kein WM-Quali-Match, erreichten in den Tests gegen die Türkei und Portugal Unentschieden und mussten sich Spanien nur knapp geschlagen geben.

Daher wittern die Tunesier die Chance, als erstes afrikanisches Team bei dieser Endrunde zu punkten und damit die Basis zu legen, bei ihrer fünften WM-Teilnahme erstmals aus der Gruppenphase aufzusteigen. "Es wird natürlich schwer, aber in einem Spiel ist alles möglich", sagte Yohan Benalouane, Clubkollege von Christian Fuchs beim englischen Ex-Meister Leicester City.

Sein Teamchef Nabil Maaloul zeigte großen Respekt vor den Engländern. "Sie spielen nicht mehr nur mit hohen Bällen, weil sie verstanden haben, dass sie ihre Idee von Fußball ändern und sich der Entwicklung anpassen müssen. England gehört für mich zu den Turnierfavoriten", beteuerte der Coach.

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apa

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