19.06.2018 16:25 Uhr

Kolumbien stolpert gegen Japan

Die Japaner in Jubellaune
Die Japaner in Jubellaune

Japan sorgt für die nächste Überraschung bei der WM 2018 in Russland. Die Asiaten nutzen ihre numerische Überlegenheit gegen Kolumbien zu einem knappen 2:1-Auftaktsieg ins Turnier.

Japan hat bei der Fußball-WM einen überraschenden Erfolg gegen Kolumbien gefeiert. Der vierfache Asienmeister gewann gegen die Südamerikaner im Auftaktspiel der Gruppe H am Dienstag mit 2:1 (1:1). Kolumbien spielte nach einer roten Karte gegen Carlos Sánchez wegen Torraubs bereits ab der dritten Minute nur zu zehnt.

Shinji Kagawa brachte die Japaner in Saransk nach dem Ausschluss per Hands-Elfmeter (6.) in Führung. Kolumbien gelang durch Juan Quintero per Freistoß (39.) zunächst der Ausgleich. Nach der Pause belohnten sich die "Blauen Samurai" aber mit dem Siegtreffer durch Yūya Ōsako in der 73. Minute. Für die Japaner war es der erste Erfolg auf WM-Ebene seit acht Jahren.

Kolumbien-Star James Rodríguez zunächst auf der Bank

Kolumbiens Fans erlebten bereits vor Anpfiff eine Enttäuschung. Der WM-Viertelfinalist von 2014 startete ohne den aufgrund muskulärer Probleme zunächst auf der Bank sitzenden James Rodríguez in die Partie. Durch stimmkräftige Unterstützung von den Rängen beflügelt, begannen die Südamerikaner dennoch forsch - und liefen ins Verderben.

Innenverteidiger Davinson Sánchez agierte im Zweikampf gegen Japans Stürmer Ōsako zu lässig, Torhüter David Ospina konnte noch klären, Kagawas Nachschuss klärte Carlos Sánchez aber mit ausgestrecktem Arm. Schiedsrichter Damir Skomina benötigte keinen Videobeweis. Er zückte die erste rote Karte dieser Endrunde, Kagawa verwertete den fälligen Elfer flach mittig ins Tor. Japans Traumstart war perfekt.

Die Kolumbianer antworteten mit vehementen Angriffen, wobei sie oft gefährlich weit aufrückten. Ihr erstmals bei einer WM spielender Topstürmer Radamel Falcao war nach einem Freistoß mit der Fußspitze zur Stelle, Japans Schlussmann Eiji Kawashima stand jedoch richtig (12.). In einer intensiven und unterhaltsamen Partie ließ Japan nach einem Gegenstoß durch Takashi Inui die große Möglichkeit auf das 2:0 aus (15.). Auch Ōsako bestrafte eine weitere Unachtsamkeit der Kolumbianer nicht (32.).

Entscheidung wieder durch eine Standardsituation

Bei den "Cafeteros" nahm Trainer José Pékerman aus taktischen Gründen Juventus-Akteur Juan Cuadrado vom Feld. Der Argentinier sah, wie die Anstrengungen noch vor der Pause belohnt wurden. Falcao holte einen eher nicht zu gebenden Freistoß heraus, Rodríguez' Ersatzmann Quintero trat an und verwertete mit einem Schuss unter die hoch springende japanische Mauer. Kawashima stoppte den Ball klar hinter der Torlinie, sein Protest war aussichtslos.

Der kolumbianische Elan ging nach der Pause verloren. Die Japaner spielten sich Chancen heraus, agierten im Fall von Ōsako (54.) aber zu ineffektiv. Ospina klärte indes mit einer Parade gegen Inui (57.). Pékerman brachte nach einer Stunde mit Rodriguez den WM-Torschützenkönig von Brasilien, der sofort versuchte, das Spielgeschehen an sich zu reißen. Die Kolumbianer wirkten nach ihrer Aufholjagd aber physisch nicht mehr so präsent wie der Gegner.

Japan belohnte sich schließlich. Der künftige Werder-Bremen-Profi Ōsako stieg nach einem Eckball des eingewechselten Keisuke Honda hoch und verwertete per Kopf. Das 35. Tor im Rahmen dieser WM fiel damit zum 19. Mal aus einer Standardsituation. Rodríguez konnte Kolumbiens Spiel keine Impulse mehr verleihen. Japan brachte das Ergebnis ohne Zittern über die Zeit.

apa

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