21.06.2018 16:51 Uhr

"Wiederholungstäter" Poulsen hat Achtelfinale im Visier

Yussuf Poulsen (l.) wurde ausgewechselt
Yussuf Poulsen (l.) wurde ausgewechselt

kurze Smalltalk von Yussuf Poulsen mit dem Schiedsrichter-Trio blieb freundlich. Obwohl sich der "Wiederholungstäter" von RB Leipzig langsam als Referee-Opfer fühlen dürfte, war der Angreifer nach dem 1:1 (1:1) der Dänen in ihrem zweiten WM-Spiel gegen Australien halbwegs gut gelaunt. Kein Wunder: Schließlich hat Danish Dynamite beste Aussichten auf den Achtelfinal-Einzug.

Die seit 17 Spielen ungeschlagenen Dänen haben in der Gruppe C vier Punkte auf dem Konto, für das Team vom fünften Kontinent sieht es mit lediglich einem Zähler nicht gut aus. Deshalb ließ es sich Poulsen auch nicht nehmen, ohne schlechtes Gewissen mit seinen Teamkollegen zum Dank an die Fans vor die Kurve zu ziehen - obwohl er im letzten Gruppenspiel am Dienstag gegen Frankreich wegen seiner zweiten Gelben Karte gesperrt ist.

Zuvor hatte Topstar Christian Eriksen von Tottenham Hotspur für die Dänen getroffen (7.). Australiens Kapitän Mile Jedniak (38.) glich per Handelfmeter nach einem umstrittenen Videobeweis aus. Kurios dabei: Der Verursacher des Strafstoßes war Poulsen. Er hatte schon im ersten Spiel gegen Peru mit einem Foul für einen Elfmeter gesorgt. Eriksens Meinung dazu war klar: "Seit heute mag ich den Videobeweis nicht mehr."

Auch für den früheren Schweizer Top-Referee und ZDF-Experten Urs Meier war es diesmal allerdings kein Elfmeter. Poulsen bekam im Strafraum bei einem Kopfballduell den Ball aus kurzer Distanz an die Hand. Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz aus Spanien ließ zunächst weiterlaufen. Daraufhin schritt Video-Assistent Mark Geiger (USA) ein. Der Referee zeigte nach Ansicht der Szene auf den Punkt - eine äußerst umstrittene Entscheidung.

"Wir hätten den Sieg verdient gehabt"

Jedniak war es egal. Er beendete die Serie von Dänemarks Torwart Kasper Schmeichel, der nach 571 Minuten wieder hinter sich greifen musste. Jedniak erzielte die letzten vier Pflichtspiel-Tore in Folge für Australien vom Punkt, davor war er einmal per Freistoß erfolgreich. Der 33-Jährige hat bereits seinen dritten Elfmeter bei einer WM verwandelt - der Rekord liegt bei vier.

Zum Auftakt hatte Dänemark durch einen Treffer Poulsens 1:0 gegen Peru gewonnen. Die Australier, die am Dienstag auf Peru treffen, mussten sich Mitfavorit Frankreich trotz heftiger Gegenwehr mit 1:2 geschlagen geben.

Australiens Nationaltrainer Bert van Marwijk ("Wir hätten den Sieg verdient gehabt") hatte seine Spieler vor der Physis der Dänen gewarnt. Diese Warnung kam bei den Schützlingen des Niederländers offenbar nicht an. Nach Vorarbeit von Nicolai Jörgensen schloss Eriksen, in den zurückliegenden 15 Spielen für Dänemark an 18 Toren beteiligt (13 Tore, 5 Assists), gekonnt ab.

Auf eine Reaktion der Aussies warteten die 40.727 Zuschauer in Samara zunächst vergeblich. Die Dänen, bei denen Lasse Schöne den verletzten Mittelfeldspieler William Kvist (WM-Aus wegen Rippenverletzung) ersetzte, hatten wenig Mühe. Nach einer halben Stunde wurden die Socceroos besser, der Ausgleich war am Ende verdient.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten