24.06.2018 17:59 Uhr

Harry Kane wandelt weiter auf Linekers Spuren

Kane netzte bisher äußerst verlässlich für England ein
Kane netzte bisher äußerst verlässlich für England ein

Harry Kane wandelt bei der WM in Russland auf den Spuren von Gary Lineker. Der Tottenham-Stürmer schoss bei Englands Auftakt-2:1 über Tunesien beide Tore und erzielte dann beim 6:1 am Samstag gegen Panama einen Triplepack. Fünf Tore in zwei aufeinanderfolgenden Weltmeisterschafts-Partien gelangen zuletzt Goalgetter-Legende Lineker, der bei dieser Endrunde als BBC-Moderator dabei ist.

1986 hatte der mittlerweile 57-Jährige zunächst dreimal gegen Polen und dann zweimal gegen Paraguay gescort, am Ende holte er als bisher einziger Engländer die WM-Torjägerkrone. Kane könnte nun nachziehen - die Torschützenliste führt er derzeit vor Cristiano Ronaldo und Romelu Lukaku (je 4) an.

Zwei Elfmeter verwandelte Kane eiskalt. Bei seinem dritten Tor stand dem 24-Jährigen auch das Glück zur Seite, als der Ball nach einem Schuss von Ruben Loftus-Cheek von seiner Ferse ins Tor sprang. "Manchmal gibt es bei einem Stürmer Phasen, in denen solche Bälle reingehen", sagte der Held des Tages.

In genau so einer Hochphase befindet sich Kane derzeit. "Bis jetzt läuft es gut für mich. Ich hoffe, es geht so weiter", erklärte der Kapitän. Geht es Kane gut, geht es England gut - dank seiner Treffersicherheit buchte man schon nach zwei Partien das Achtelfinal-Ticket.

Mit dem Erreichen der K.o.-Phase gibt sich der Angreifer aber noch lange nicht zufrieden. Kane träumt von der ersten WM-Krone für England seit 1966. "Es ist noch ein weiter Weg zum Titel, aber wir müssen daran glauben. Wenn man etwas im Leben erreichen will, muss man daran glauben."

Lang, lang ist es her

Das berühmte Finale 1966 gegen Deutschland brachte dank Wembley-Tor ein 4:2 nach Verlängerung und war gleichzeitig das letzte Spiel, in dem England bei einer WM mehr als drei Tore erzielte - bis zum Spiel in Nischni Nowgorod gegen Panama. Kane und Co. sorgten für den mit Abstand höchsten Sieg in der englischen Weltmeisterschafts-Geschichte.

Dennoch hielt sich die Euphorie bei Teamchef Gareth Southgate in Grenzen. "Wir können besser spielen. Mir hat unsere Leistung am Anfang und das Gegentor am Ende nicht gefallen. Dazwischen war es gut, doch ich bin eben überkritisch", erklärte der Coach. Southgate verteilte aber auch Lob. "Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß meine Kicker am Fußballspielen haben, und es ist wichtig zu sehen, dass wir viele Tore machen können."

Möglicherweise entscheidet Fair-Play-Wertung

Trotz der souveränen Vorstellung muss sich England Platz eins in Gruppe G derzeit mit den Belgiern teilen. Beide Teams halten bei sechs Punkten und einem Torverhältnis von 8:2. Sollte das direkte Duell am Donnerstag in Kaliningrad remis enden, entscheidet die Fair-Play-Wertung. Hier hat derzeit England knapp die Nase vorne.

Englische Medien warfen aber bereits die Frage auf, ob sich der Gruppensieg überhaupt lohne. Die Nummer eins trifft nämlich zunächst auf den Zweiten aus Gruppe H (Polen, Senegal, Kolumbien, Japan), danach könnte der Sieger des möglichen Achtelfinal-Schlagers Brasilien - Deutschland warten. Den mutmaßlich leichteren Weg hätte der Zweite gegen den Pool-H-Sieger und danach eventuell gegen den Sieger aus Mexiko - Schweiz, so die Spekulationen. Mehr Klarheit gibt es schon vor dem Anpfiff am Donnerstag, wenn die Brasilien- und Deutschland-Gruppen fertiggespielt sind.

Southgate betonte ohnehin, dass er Endrang eins anstrebe. "Wir wollen weiter gewinnen und das Momentum behalten." Einige Änderungen seien gegen Belgien dennoch zu erwarten. "Es wird eine Chance für jene sein, die Spielpraxis brauchen, weil sie länger nicht im Einsatz waren", erklärte der Teamchef, ohne Namen zu nennen. "Es ist schön, dass ich solche Entscheidungen überhaupt treffen muss."

Mehr dazu:
>> Ergebnisse und Tabelle Gruppe G

apa

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