26.06.2018 12:41 Uhr

Schweiz reicht ein Remis zum Aufstieg

Bei den Schweizern kehrt das Sportliche zurück in den Vordergrund
Bei den Schweizern kehrt das Sportliche zurück in den Vordergrund

Die Doppeladler-Diskussion ist ad acta gelegt, nun konzentriert sich die Schweiz wieder auf den Fußball. Im abschließenden Gruppenspiel gegen Costa Rica recht ein Unentschieden zum Aufstieg ins Achtelfinale.

Die Schweiz steht bei der Fußball-WM mit eineinhalb Beinen im Achtelfinale. Vor dem letzten Spieltag der Gruppe E reicht den Eidgenossen schon ein Unentschieden gegen die noch punktelosen Costa Ricaner zum Aufstieg. Selbst bei einer knappen Niederlage in Nizhny Novgorod wären die Schweizer am Mittwoch (20:00 Uhr) weiter, sollte Serbien im Parallelspiel gegen Favorit Brasilien nicht gewinnen.

>> Liveticker: Schweiz gegen Costa Rica

Nach dem Wirbel um den umstrittenen Torjubel von Xherdan Shaqiri und Granit Xhaka soll bei den Schweizern jedenfalls wieder das Sportliche im Vordergrund stehen. Die FIFA hatte am Montagabend Geldstrafen gegen die beiden England-Legionäre und Kapitän Stephan Lichtsteiner verhängt. Die befürchtete Sperre gab es für das Trio aber nicht. Die Schweiz darf nicht nur deshalb selbstbewusst in die Partie gehen.

"Wenn einer von uns attackiert wird, stärkt das die Gruppe"

Von den vergangenen 24 Länderspielen verlor Österreichs Nachbar nur eines. Dass ausgerechnet gegen die bereits gescheiterten "Ticos" ein Rückschlag erfolgt, wäre eine Überraschung. Teamchef Vladimir Petković beschäftigten deshalb auch Planspiele. Shaqiri ist ebenso wie Lichtsteiner oder Valon Behrami mit Gelb vorbelastet, eine Sperre in der ersten Runde der K.o.-Phase droht. Nicht beschäftigen wollten sich die Schweizer mit möglichen nächsten Gegnern.

"Wir müssen einmal das Spiel gewinnen. Und wir werden es gewinnen. Deutschland, Schweden oder Mexiko. Sie haben alle ihre Qualitäten", sagte Außenverteidiger Michael Lang. Der Basel-Profi verdeutlichte am Montag die Stimmung im Schweizer Team. "Wenn etwas passiert, wenn einer von uns attackiert wird, dann stärkt das die Gruppe", meinte er über die Doppeladler-Causa, die sich schließlich zum Wohlgefallen aller auflöste.

Schweizer Mentalitätsmonster: Zweimal Rückstand wettgemacht

Dass diese nach tagelangen Debatten nun abgehakt ist, freute auch Ex-Teamchef Ottmar Hitzfeld, der wieder Konzentration auf das Wesentliche forderte. "Jetzt muss es wieder um Fußball gehen. Jetzt muss wieder die ganze Schweiz hinter der Nati stehen", betonte der 69-Jährige in der Tageszeitung "Blick". Schließlich geht es darum, etwas zu schaffen, was der Schweiz schon seit 1954 nicht mehr gelungen ist: Das Viertelfinale blieb bei den jüngsten WM-Starts 1994, 2006 (jeweils Out im Achtelfinale), 2010 (Gruppe) und 2014 (Achtelfinale) außer Reichweite.

Dass die Schweiz Fehlstarts überwinden kann, zeigte die Elf von Trainer Petković bereits. Gegen Brasilien und Serbien lag sie jeweils zurück, holte aber noch Remis und Sieg. "Wir haben schon gezeigt, dass wir zurück kommen können. Aber jetzt ist es Zeit, einmal vorzulegen", meinte Mittelfeldmann Gelson Fernandes vor dem Spiel gegen Costa Rica.

Die Mittelamerikaner, bei der WM 2014 in Brasilien noch im Viertelfinale, spielen in Russland keine Rolle mehr. Immerhin wollen sie zum Abschluss zumindest einmal ein Tor schießen. Beim 0:2 gegen Brasilien verteidigte Costa Rica das Remis zunächst erfolgreich, kassierte in der Nachspielzeit aber die entscheidenden Gegentreffer.

apa

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