29.06.2018 10:55 Uhr

Tunesien feiert historischen Erfolg zum WM-Abschluss

Tunesien gelang beim 2:1 gegen Panama der erste Sieg bei dieser WM
Tunesien gelang beim 2:1 gegen Panama der erste Sieg bei dieser WM

Erleichterung und Stolz: Die Emotionen schlugen hoch nach dem ersten WM-Sieg der Tunesier seit 40 Jahren.

"Das war ein großartiger Tag für Tunesien", schwärmte Torschütze Fakhreddine Ben Youssef. Mit dem Schlusspfiff sanken ein paar Spieler zum Gebet aufs Feld.

Das 2:1 (0:1) gegen WM-Neuling Panama in Saransk war ein versöhnlicher Abschied für die Nordafrikaner, die zuvor zwei Pleiten kassiert hatten. Vor allem das 2:5 gegen Belgien hatte Wunden hinterlassen. Seine Mannschaft sei moralisch angeschlagen, hatte Trainer Nabil Maâloul vor dem Panama-Spiel eingeräumt.

Der Coach nimmt Lehren mit von der WM, gerade aus der Partie gegen Belgien. "Wenn man weiß, dass der Gegner besser ist, dass er starke Stürmer hat, dann muss man wohl tiefer stehen, defensiver sein", sagte Maâloul. "Das war fast wie eine Selbstmordmission."

Nun aber der versöhnliche Abschied aus Russland. "Wir haben das Spiel verdient gewonnen", meinte Maâloul zu Recht. Und mit Blick auf die starken Gruppengegner Belgien und England sagte er: "Als wir in dieser Gruppe gelandet sind, konnten wir lediglich darauf hoffen, Dritter zu werden."

Ben Youssef: "Wir wollten diesen Sieg, und ich wollte treffen"

Minimalziel erreicht, auch dank des unermüdlichen Ben Youssef. Der 27-Jährige vom saudi-arabischen Klub Al-Ettifaq war fast immer dabei, wenn es gefährlich wurde. Bereits in der ersten Halbzeit hatte er mit einem Kopfball knapp das Tor verfehlt. Kurz nach der Pause traf er dann zum Ausgleich.

"Wir wollten diesen Sieg, und ich wollte treffen - und das habe ich getan", sagte der Offensivmann. Gemeinsam mit Wahbi Khazri wirbelte er in der zweiten Hälfte die Abwehr der Mittelamerikaner durcheinander. Einmal scheiterte Ben Youssef am starken Torwart Jaime Penedo. Schließlich aber traf Khazri zum verdienten Sieg.

Es war ein Erfolg auf der letzten Rille. Mehrere Verletzte hatte Trainer Maâloul im Verlauf des Turniers zu beklagen, darunter zwei Torhüter. So stand gegen Panama der dritte Keeper Aymen Mathlouthi zwischen den Pfosten. Der musste durchhalten, einen Ersatztorwart gab es nicht mehr: Denn dem rasch eingeflogenen vierten Torhüter Moez Ben Cherifia hatte die FIFA die notwendige Sondergenehmigung verweigert.

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