13.07.2018 17:36 Uhr

Rapid Wien fühlt sich gut aufgestellt

Die Rapid-Spieler arbeiten an der Fitness für die neue Saison
Die Rapid-Spieler arbeiten an der Fitness für die neue Saison

Zu "Hütteldorfer Festspielen" will Rapid Wien die nächsten Freitag mit dem ÖFB-Cup-Auftaktspiel in Kufstein beginnende Pflichtspielsaison machen. Die sportliche Leitung des Klubs blickt zuversichtlich auf die kommende Spielzeit. Rückschläge durch Verletzungen in der Vorbereitung will Sportchef Fredy Bickel durch Neuzugänge, allen voran Rückkehrer Deni Alar, bestmöglich kompensiert haben.

Für Bickel war die bisherige Transferperiode, die erst Ende August endet, schon jetzt eine "intensive Zeit." In diesem Ausmaß habe der Schweizer nicht damit gerechnet, auch wenn er mit einigen Abgängen spekulieren musste. Dass Verteidiger Lucas Galvão, mittlerweile beim deutschen Zweitligisten Ingolstadt unter Vertrag, die Hütteldorfer verlassen würde, hatte sich schon längere Zeit abgezeichnet. "Lucas hat relativ früh mitgeteilt, dass er die Chance packen würde, wenn er sie bekommt. Ich bin froh, dass er das so offen kommuniziert hat", konnte sich Bickel darauf einstellen.

Anstelle des Brasilianers wurde am Donnerstag der Kroate Mateo Barać mit einem Dreijahresvertrag ausgestattet. "Mateo ist ein Spielertyp, den wir noch nicht haben", ist Trainer Goran Djuricin zufrieden. Mit seiner Körpergröße von 1,90 m sollte der jüngste Neuzugang auch kopfball- und zweikampfstark sein. Vor allem die Möglichkeit, mit den Wienern im Europacup spielen zu können, hat Barać nach Hütteldorf gezogen. Er selbst sei ein "einfacher Kerl", der auch sehr vielseitig ist. "Die Leute sagen immer, ich habe alles, aber ich muss es auch beweisen", erklärte der Kroate.

Rapid Wien: Kvilitaia in Gesprächen mit KAA Gent

Während der Wechsel von Barać schon über längere Zeit vorbereitet wurde, war die Rückholaktion von Alar von Vizemeister Sturm Graz überraschender. "Wir mussten den richtigen Zeitpunkt abwarten", erklärte Bickel am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Nach der Verletzung von Philipp Schobesberger und Andrija Pavlović sowie dem sich ankündigenden Abgang von Giorgi Kvilitaia, der momentan in Belgien mit KAA Gent Gespräche führt, sei dies nun "auf der Hand gelegen".

Alar, der Zweite der Torschützenwertung der vergangenen Bundesligasaison, dürfte nicht der letzte Offensivmann gewesen sein, der in der laufenden Periode verpflichtet wird. "Wir wollen abwarten, was mit Kvilitaia wirklich passiert, aber die Möglichkeit ist relativ groß, dass etwas geschehen wird", betonte der Sportchef.

Generell wolle man den Kader aber bis Ende August nicht mehr gravierend verändern. "Wir sind es der Mannschaft schuldig, dass dann auch Ruhe einkehrt", erklärte Bickel. Die Vorbereitung auf den Saisonauftakt dauert nun bereits drei Wochen an. Coach Djuricin ist mit Ausnahme des Verletzungspechs mit dem Verlauf der Trainings zufrieden. Ein erster Leckerbissen steht am Samstag mit dem Testspiel gegen den Hamburger SV im Allianz-Stadion auf dem Programm. "Das ist eine Geschichte, wo wir an die Ehre appellieren", nimmt der Trainer das Match durchaus ernst.

Goran Djuricin: "Alar war ein Wunschspieler von uns allen"

Mehr als 10.000 Karten wurden bis Freitag für die Begegnung mit dem Absteiger der deutschen Bundesliga abgesetzt, noch größer war der Andrang auf Tickets für das Abschiedsmatch von Steffen Hofmann am 22. Juli. Dafür haben sich bisher fast 20.000 Menschen eine Karte gesichert. In der grün-weißen Elf gegen die Hamburger wird wohl auch Alar auf dem Platz stehen. Von Djuricin bekam der Steirer schon vorab Lob. "Deni war ein Wunschspieler von uns allen, er ist ein sehr spielintelligenter Fußballer."

Der 20-fache Torschütze der Vorsaison betonte, sich schnell wieder bei Rapid zurechtgefunden zu haben, nachdem er bereits zwischen 2011 und 2016 beim Rekordmeister unter Vertrag gestanden war. "Es war eine super erste Woche. Die meisten Spieler kenne ich von früher", meinte der 28-Jährige. Zwar seien die Auswärtsspiele mit den Grazern in Wien "die schönsten" gewesen, aber "jetzt die Unterstützung der Rapid-Fans zu bekommen, ist etwas Besonderes."

Deni Alar: "Will mehr Tore machen als letzte Saison"

Die Entscheidung, wieder in den Westen der Hauptstadt zurückzukehren, hat sich der Offensivspieler gut überlegt. "Es war nicht leicht, ich habe mir in Graz in den letzten zwei Jahren viel aufgebaut. Die zwei Nächte vor der Entscheidung waren sehr schwierig. Aber es ist einfach Rapid."

Der zweifache ÖFB-Teamstürmer habe dabei auch das Gefühl gehabt, "dass sie mich unbedingt haben wollen." Der Vierjahresvertrag entspricht ganz den Vorstellungen des Rückkehrers. Seinen Abschied vor zwei Jahren sieht er im Nachhinein als positiv. "Das war damals für beide Seiten das Richtige", betonte Alar. Im Unterschied zu früher sei er heute "ruhiger geworden" und vertraue auch in weniger erfolgreichen Zeiten mehr auf seine Stärken.

Von einer gesteigerten Erwartungshaltung nach seinen 20 Bundesligatreffern aus der Vorsaison will der Knipser aber nichts wissen: "Den größten Druck mache ich mir selbst." Seine Ambitionen für die kommende Spielzeit sind äußerst hoch. "Ich will mehr Tore machen als in der letzten Saison."

apa

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