15.07.2018 09:31 Uhr

Rangnick fordert Veränderungen beim DFB

Ralf Rangnick fordert Veränderungen beim DFB
Ralf Rangnick fordert Veränderungen beim DFB

RB Leipzigs Sportdirektor und Interimstrainer Ralf Rangnick hat nach dem WM-Vorrunden-Aus der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Reformen im DFB angemahnt.

Dass Bundestrainer Joachim Löw weitermachen darf, bezeichnete Rangnick in einem Interview der "Bild am Sonntag" als "nachvollziehbar". Es werde jedoch "wichtig sein, dass es Veränderungen gibt", sagte er.

"Es geht ja jetzt nicht mit irgendwelchen Freundschaftsspielen weiter. Man kann über die Nations League denken, wie man will, aber es ist ein Wettbewerb, in dem es um etwas geht. Und wir spielen gegen Frankreich und Holland. Da glaube ich nicht, dass es irgendjemanden gibt, der einfach zur Tagesordnung übergehen wird", sagte Rangnick.

Rangnick über "Erdogate": "Ich habe so etwas noch nicht erlebt"

Löw habe nach Turnieren "die Sachlage immer richtig analysiert und die richtigen Schritte ergriffen. Darauf setze ich auch diesmal", sagte der 60-Jährige, der in der kommenden Saison als Sportdirektor und Trainer bei dem Fußball-Bundesligisten aus Leipzig arbeitet.

Auf die Frage, wie er als Trainer auf die Affäre um die Fotos der Nationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan reagiert hätte, antwortete Rangnick: "Das weiß ich nicht. Ich habe so etwas noch nicht erlebt."

Wer die deutsche Mannschaft beerbt und am Sonntag in Moskau die WM-Trophäe in die Höhe stemmen darf, steht für Rangnick noch nicht fest. Allerdings haben die Franzosen in seinen Augen die besseren Karten. Rein von den Einzelspielern her müsse Frankreich der neue Weltmeister werden: "Wenn man sich allein ihre Ersatzbank anschaut. Aber die Kroaten gehen füreinander durchs Feuer, ich sehe sie als Außenseiter mit absoluten Siegchancen."

"Es gab auch Trainer, die nur für ein Jahr zu uns gekommen wären"

Dass Rangnick im kommenden Jahr die Verantwortung beim Fußball-Bundesligisten RB Leipzig trägt und neben den Posten des Sportdirektors auch das Traineramt übernimmt, sei das logische Resultat des Hasenhüttl-Rücktritts gewesen. Als "Übergangslösung" sieht er seine Person aber nicht.

"Keine Übergangslösung, weil es ja auch kein Übergangsjahr ist. Das wäre ja komplett gegen unser Selbstverständnis. Aber ich habe doch sowieso die sportliche Gesamtverantwortung. Da war es sinnvoller, ich mache es gleich selbst. Es gab auch Trainer, die nur für ein Jahr zu uns gekommen wären. Die risikoloseste Variante war dann aber die mit mir, weil ich jeden Spieler von uns und die Liga kenne", so Rangnick. 

Laut eigener Aussage hätte der 60-Jährige auch auf die Doppelfunktion verzichtet: "Wenn wir Julian Nagelsmann sofort bekommen hätten, wäre ich liebend gern nur Sportdirektor geblieben. Aber genau das stand nie zur Debatte. Es war klar, dass er frühestens 2019 kommt."

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