20.07.2018 09:13 Uhr

WM-Schiri übersah legendären Zidane-Kopfstoß

Horacio Elizondo (l.) stellte Zinédine Zidane im WM-Finale vom Feld
Horacio Elizondo (l.) stellte Zinédine Zidane im WM-Finale vom Feld

Es war das unrühmliche Ende einer der größten Fußball-Karrieren aller Zeiten! Der Kopfstoß von Zinédine Zidane gegen Marco Materazzi im WM-Finale 2006 war die letzte Aktion des mehrmaligen Weltfußballers als Spieler und ist in die Geschichte eingegangen. 

Der Schiedsrichter des Endspiels 2006 zwischen Italien und Frankreich, Horacio Elizondo, sprach zwölf Jahre nach der vielleicht spielentscheidenden Szene des Finales über den Kopfstoß von Zidane, der eine Rote Karte nach sich zog.

Gegenüber "TED Talk" berichtete der Unparteiische nämlich darüber, dass es beinahe gar nicht zu einem Platzverweis gegen Zidane gekommen wäre: "Plötzlich sah ich Materazzi, 40, 50 Meter entfernt, auf dem Platz liegen. Daher unterbrach ich die Partie und fragte meine Assistenten, was denn passiert sei. Überraschenderweise antworteten mir beide: 'Wir haben nichts gesehen'".

Lange Jahre vor dem Videoassistenten gab es für Elizondo keine Möglichkeit, sich die strittige Szene nochmal anzusehen. Lediglich der vierte Offizielle am Spielfeldrand hatte mitbekommen, dass der französische Superstar seinen Gegenspieler Materazzi auf brutale Art und Weise niedergestreckt hatte.

"Zidanes Kopfnuss war fürchterlich!"

Luis Medina Cantalejo aus Spanien berichtete Elizondo von der Attacke gegen den italienischen Verteidiger, der zuvor den 1:1-Ausgleich für Italien geköpft hatte: "Furchtbar, Zidanes Kopfnuss gegen Materazzi war fürchterlich! Zidane verpasste Materazzi einen Kopfstoß."

Elizondo entschied sich nach kurzem Überlegen, Zidane vom Platz zu stellen, obwohl er die Szene gar nicht selbst gesehen hatte: "Als ich zu den beiden hinging, hatte ich bereits diese Information und wusste, dass ich Zidane Rot zeigen würde." 

Ohne die Rücksprache mit dem vierten Offiziellen wäre es ansonsten wohl nicht zu einer Roten Karte gegen Zidane und womöglich zum Weltmeistertitel für Italien gekommen.

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