13.12.2018 22:21 Uhr

Ljubičić: "Dann hab' ich ihn locker reingehaut"

Dejan Ljubičić erlebte gegen die Rangers einen besonders emotionalen Abend
Dejan Ljubičić erlebte gegen die Rangers einen besonders emotionalen Abend

Dejan Ljubičić erlebt gegen die Rangers eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Erst vom Rapid-Pfarrer getröstet, setzt er sich nach seiner Einwechslung über eine Traineranweisung hinweg und schießt Rapid so in die nächste Runde der Europa Leauge.

Einmal mehr bringt die Europa League Balsam auf Rapids Wunden, die sich in der Meisterschaft in verlässlicher Regelmäßigkeit im Westen Wiens auftun. Nach einer denkwürdigen Europacupnacht durften die Grün-Weißen am Donnerstag wieder einmal frenetisch jubeln und sich nach dem 1:0-Heimsieg über die Rangers zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren auf die Auslosung des Sechzehntelfinales der EL freuen.

"Da können wir voller Stolz sein, dass wir das wieder erleben dürfen", jubelte Kapitän Stefan Schwab nach Spielende in der Mixed Zone des Allianz-Stadions. Mindestens genauso euphorisch war Siegtorschütze Dejan Ljubičić: "Ich bin das erste Mal im Europacup und dann komm' ich gleich weiter!"

Mit der Aktion, die zu seinem Goldtor in der 84. Minute führte, setzte er sich ganz frech über die Anweisung des Trainerstabs hinweg: "Der Co-Trainer hat gesagt: 'Dejan, geh' nicht zu oft mit, damit wir kein Tor kriegen!' Aber ich hab' dann die Lücke gesehen, Knasi hat mir einen super Pass gespielt und dann ich hab' ihn ganz locker reingehaut."

Bevor er aufs Feld durfte, hatte Ljubičić 77 Minuten lang auf der Bank schmoren müssen. "Klar war ich enttäuscht", gab der Mittelfeldmann zu, ein Gespräch mit Rapid-Pfarrer Christoph Pelczar habe ihn jedoch wieder aufgerichtet. "Er hat mich aufgemuntert und dann war ich voll motiviert, als ich reingekommen bin."

Rapid-Kapitän Schwab: "Dass wir offensiv Probleme haben, ist augenscheinlich"

Mit breiter Brust und einem klaren Defensivkonzept kam Rapid im letzten Gruppenspiel gegen die Rangers zum Erfolg. "Es war natürlich auch eine gute Ausgangsposition für uns", räumte Schwab ein. "Wir haben auch im Ibrox gesehen, dass das keine Übermannschaft ist. Wenn du hier lange die Null hältst, bist du in der Pause in der Kabine und weißt, dass die Sache für sie immer schlechter und für uns immer besser wird", erklärte der 28-Jährige.

Aus der offensiven Not haben die Hütteldorfer eine defensive Tugend gemacht. "Dass wir offensiv Probleme haben, ist augenscheinlich. Deshalb haben wir uns jetzt etwas umgestellt und versuchen, über eine kompakte Defensive zu kommen", verriet Schwab die taktische Marschroute. "Über den Winter müssen wir an der Offensive arbeiten."

Nach der Winterpause darf Rapid zum zweiten Mal in der K.o.-Runde der Europa League antreten. Der erste Versuch scheiterte im Februar 2016 kläglich, mit einem Gesamtscore von 0:10 gegen Valencia. Auch deshalb wünscht sich Schwab "nur keine Spanier" bei der Auslosung kommenden Montag. Ljubičić hat einen klaren Favorite als Gegner. "Chelsea! Ich mag Mateo Kovačić sehr, gegen den will ich einmal ran."

David Mayr

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