11.03.2019 06:21 Uhr

Sturm Graz fehlt "nur noch ein Schritt"

Sturm hat das Schicksal in der eigenen Hand
Sturm hat das Schicksal in der eigenen Hand

Ein 0:0 in Salzburg und der 1:2-Patzer Rapids in Mattersburg lässt Sturm Graz mit guten Karten in die letzte Runde des Grunddurchgangs der Bundesliga gehen. "Jetzt müssen wir noch einen Schritt machen", erklärte Sturms Sportdirektor Günter Kreissl nach einem defensiven Kraftakt bei den "Bullen", die es verabsäumten, ein klares Zeichen im Hinblick auf das Napoli-Rückspiel zu setzen.

Mit zwei Punkten Vorsprung auf das siebtplatzierte Grün-weiß hat der aktuelle Tabellensechste Sturm vor dem Heimspiel der 22. Runde gegen die angeschlagene Austria das Schicksal in der eigenen Hand. Selbst ein Remis würde genügen, wenn der Heimsieg Rapids gegen Hartberg nicht mit fünf Toren plus ausfällt. "Sie haben sich mehr als 90 Minuten mit mehr als 100 Prozent in jeden Zweikampf geworfen. Dieser Punkt wurde aufgrund des Einsatzes erarbeitet", lobte Kreissl. Seine Prognose fürs "Finale": "Der nervliche Druck ist groß, aber für jeden ist die Drucksituation gleich. Zum Schluss wird der oben sein, der die besseren Nerven hat."

Trainer Roman Mählich, der sich nach dem 0:3 gegen den WAC eine Woche zuvor Kritik anhören hatte müssen, zeigte sich in Salzburg "zufrieden" - auch wenn sich die Offensivaktionen seiner Mannschaft in engen Grenzen hielten. "Ich kenne zwar die Statistik nicht, aber es haben nicht viele Mannschaften in den letzten Jahren hier zu null gespielt", sagte Mählich. Mittelfeldakteur Stefan Hierländer, der mit einem unglücklichen Handspiel den - folgenlosen - Elfer verursachte, fasste es kurz zusammen: "Vor allem die Defensiveinstellung war gut. Darauf kann man aufbauen. Negativ war, dass uns nach vorne nicht viel gelungen ist."

Für den Ex-Salzburger Jakob Jantscher, in der zweiten Hälfte eingewechselt, wartet am kommenden Sonntag "ein schweres Spiel, ein Endspiel" auf seine Mannschaft: "Wir werden alles daran setzen, dass wir oben bleiben." Ähnlich vernahm sich Tormann Jörg Siebenhandl. "Wir haben jetzt den Vorteil, wir wissen, was in unserem Stadion passieren kann. Wir werden gegen die Austria Vollgas geben, müssen aber auch auf der Hut sein, denn wir haben zuhause keine Festung. Dass wir dort verlieren können, ist uns vergangene Woche vor Augen geführt worden."

Bleibt Dabbur der Elferschütze?

Salzburg agierte drei Tage nach dem Europa-League-0:3 in Neapel zwar dominant, präsentierte sich aber im letzten Drittel insgesamt zu ungefährlich. Selbstvertrauen für das EL-Achtelfinalrückspiel am Donnerstag, wo ein kleines Wunder vonnöten ist, konnte man so nur bedingt tanken. "Wir waren zu fehleranfällig, hatten zwei bis vier Möglichkeiten, wo wir ganz einfach ein Tor machen müssen", monierte Mittelfeldmann Zlatko Junuzovic in Anspielung auf mehrere Chancen Takumi Minaminos in der ersten Hälfte sowie eines verschossenen Elfers von Munas Dabbur.

Der setzte den Strafstoß in der 75. Minute in aufreizender Panenka-Facon knapp über die Latte und scheiterte damit zum zweiten Mal in Folge vom "Punkt". Ob der Israeli der etatmäßige Elferschütze bleibt, wollte Rose nicht beantworten: "Das lasse ich offen", sagte der Deutsche, der mit seinem 100. Pflichtspiel Roger Schmidt überholte und zum längstdienenden Coach der Red-Bull-Ära wurde. Mit einem Punkteschnitt von 2,32 ist er auch der erfolgreichste.

Das Frühjahr brachte für den 42-Jährigen allerdings bisher vergleichsweise wenig Erfolge. Das 0:0 gegen Sturm bedeutete den vierten Punkteverlust in den jüngsten sieben Partien (inklusive dreier Niederlagen gegen Brügge, Rapid und Napoli). In der Tabelle "schmolz" der Vorsprung auf den LASK auf neun Zähler, macht deren vier nach der Punktehalbierung zum Meistergruppenstart.

Zum dritten Mal in den vergangenen vier Matches blieb man ohne Treffer. "Das bereitet mir keine schlaflosen Nächte", erklärte Rose, "weil wir ganz einfach immer genug Chancen haben, ja sogar Elfer verschießen. Auch in Neapel haben wir 20 Mal auf das Tor geschossen. Vielleicht fehlt die Überzeugung und auch das Glück."

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten