20.05.2019 12:25 Uhr

Schalke will geballte sportliche Kompetenz: Vorbild BVB?

Der FC Schalke 04 stellt sich neu auf
Der FC Schalke 04 stellt sich neu auf

Schalke 04 hat sein sportliches Funktionsteam weiter aufgestockt. Als Technischer Direktor kommt Michael Reschke, es soll noch ein Sportdirektor folgen.

Schalke 04 wandelt ausgerechnet auf den Spuren des Erzrivalen und Vizemeisters Borussia Dortmund - was die Aufstellung im sportlichen Kompetenzteam anbelangt.

Die Zeiten einer One-Man-Show wie einst unter S04-Ikone Rudi Assauer sind vorbei, das Scheitern von Sportvorstand Christian Heidel in der abgelaufenen Saison hatte wohl auch mit dessen Uneinsichtigkeit zu tun, sich im Managementbereich breiter aufzustellen.

Der BVB hatte sich im Sommer 2018 ebenfalls deutlich breiter aufgestellt, Sebastian Kehl als Leiter des Lizenzspielerbereichs und Matthias Sammer als Berater verpflichtet und die sportliche Kompetenz an der Seite von Sportdirektor Michael Zorc deutlich verstärkt. Borussia-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sah Handlungsbedarf, die sportliche Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen.

Ähnliches schwebt den Schalkern vor. Ein wichtiger Mosaikstein der Königsblauen ist der neue Technische Direktor Michael Reschke, der am Sonntag verpflichtet wurde. Zuletzt war der langjährige Leverkusener und Münchner Kaderplaner als Sportvorstand beim Ligakonkurrenten VfB Stuttgart und damit als Entscheidungsträger in der ersten Reihe nicht so gut aufgehoben.

Horst Heldt kehrt nicht zu Schalke zurück

"Als Technischer Direktor kann Michael Reschke seine großen Stärken passgenau auf Schalke einbringen: Er ist durch seine jahrzehntelange Arbeit im Profibereich auf nahezu allen Ebenen hervorragend vernetzt. Dazu besitzt er großes Fachwissen und Erfahrung - gerade im Bereich der Personalplanung im Profibereich", betonte der neue Schalker Sportvorstand Jochen Schneider, der nun noch einen Sportdirektor sucht.

Der zuletzt gehandelte Horst Heldt (letzter Arbeitgeber Hannover 96) steht laut Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies allerdings nicht vor einer Rückkehr zum Schalker Markt. "Wir werden uns Zeit lassen. Die Entscheidung über den Sportdirektor wird vom Sportvorstand getroffen", sagte Tönnies am Sonntag bei "Wontorra" auf "Sky Sport News". Klar ist, dass Schneider die Richtlinienkompetenz hat. "Er ist federführend verantwortlich", so der Schalke-Boss: "Wir trauen ihm das zu und sind überzeugt, dass er uns konzeptionell auf die Schiene bringt."

David Wagner soll Schalke 04 helfen

Und David Wagner soll als neuer Chefcoach nach der total missratenen abgelaufenen Saison den Traditionsklub wieder in Richtung Europacupplätze führen. "Er ist sehr empathisch, kann die Leute mitnehmen", betonte Tönnies über den Ex-Eurofighter, "und er hat den Fußball spielen lassen, den wir sehen wollen. Es ist vorteilhaft, dass er Schalke 04 kennt. Er verkörpert das, was wir auf Schalke wollen."

Das Scheitern von Trainer Domenico Tedesco auf Schalke hat für Tönnies auch mit der Person Heidel zu tun. Dieser sei nicht nah genug am Coach drangewesen, so der Fleisch-Großfabrikant aus Rheda-Wiedenbrück, "wir hatten einen jungen Trainer, der unbedingt Hilfe gebraucht hätte". Diese habe am Ende gefehlt. Und die Vizemeisterschaft 2018 "hat uns natürlich vernebelt".

Die Folge: "Wir sind abgeschmiert wie noch nie", so Tönnies. Die Lehren wurden gezogen, ein breit aufgestelltes Kompetenzteam im sportlichen Bereich a la BVB soll es richten.

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